Mountainbike am Gardasee: Die Top 5 Touren
Von Tremalzo bis Monte Baldo – die Traumtouren am Gardasee
Du weißt absolut nicht mehr, wie oft du zum biken am Gardasee warst? Kein Wunder, der See und das Bike-Revier haben absolutes Suchtpotential. Die besten Trials, die schönsten Downhills – das alles in der Kombination mit dem traumhaften Ausblicken auf den See und die Bergkullissen des Monte Baldo oder hinüber zum Tremalzo. Kein Revier ist bei Bikern so beliebt, denn keines bietet dir auf einem so geballten Raum die Möglichkeiten wie die Bike-Region im Trentino. Hier treffen sich nicht nur im Mai die Gleichgesinnten zum Bike-Festival, sondern kommen das ganze Jahr über den Brenner hinunter, um die besten Trials zu genießen oder ihren MTB Urlaub hier zu verbringen.
Schon nach der Einfahrt durch Nago wird der unvergleichliche Blick auf den Gardasee und das gesamte Revier frei. Erinnerungen werden wach oder man bekommt eine erste Ahnung davon, was dieses Revier so einzigartig macht. Auf der Ostseite des Sees die zwei höchsten Gipfel mit dem Monte Baldo und Monte Altissimo. Gen Westen sieht man die Auffahrt über die alte Ponalestraße und die Auffahrten zum Ledrosee und zum Tremalzo. Es kribbelt wieder in den Beinen und wer rechtzeitig genug anreist, kann vielleicht wirklich noch eine Mountainbike Tour auf den Nachmittagsfahrplan legen.
Wer hingegen erstmal ankommen möchte und das warme und milde Klima und die Seepromenade genießen möchte, sollte einen Zwischenstopp in der Meckibar einrichten. Eines der bekanntesten Biker-Cafes in der Region – bei einem doppelten Espresso lässt sich trefflich der neueste Klatsch über die neuesten Touren und den Zustand der Trials austauschen. Hier bekommt man quasi nur Biker zu Gesicht. Der Blick schweift hinüber auf die Westseite, und genauso die Gedanken, was dieses Revier so einzigartig macht: Wie für viele gute Mountainbike-Reviere spielt auch hier noch der 1. Weltkrieg eine Rolle. Die Front zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlief durch die Bergketten des Alto Garda – die angelegten Nachschubwege wie zum Tremalzo hinauf sind heute beliebte Strecken und Abfahrten in und aus den Bergen. Ein Revier also, das auch noch Jahren noch viele unbekannte, unentdeckte Touren und Trials zu bieten hat. Wir haben euch die schönsten Touren und Strecken für tolle Mountainbike-Reisen mal zusammengestellt – natürlich rein subjektiv. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten.
MTB Gardasee Tour 1: Der Gardasee Klassiker: Auf den Monte Baldo
Wer nicht hochfahren möchte, nimmt die Seilbahn. Die 1.700 Höhenmeter hat man so in gut 15 Minuten hinter sich gebracht. Ab der Bergstation muss dann aber getreten werden, und zwar Malga Pra Alpesina. Jetzt beginnt der trailige Part der Tour: Die rasante Abfahrt zum Albergo Cacciatore. Weiter gehts über die Malga Ime und die Malga Valfredda bis man den Höhenweg erreicht, der den Ausblick bis zum Pasubio-Massiv und mit etwas Glück sogar bis nach Venedig frei macht. Letzter Teil der Strecke: Auf einer schmalen Piste Richtung Malga Zocchi mit teilweise etwas ruppigen Aufstiegen. Danach ist es geschafft und die Abfahrt zum Ausgangspunkt ist Genuss pur. Die MTB Gardasee Tour auf der Karte und die GPS-Tourdaten kannst du dir hier herunterladen.
MTB Gardasee Tour 2: Der Tremalzo Pass
Der Tremalzo Pass ist neben dem Monte Baldo der Klassiker, den man im Tourenbuch stehen haben sollte. Egal ob bergauf über die alte Via Ponale oder bergab, dann über den Ledrosee kommenden. Wir wählen die Variante Abfahrt und die kurvige Serpentinen-Abfahrt mit dem Blick auf den See in Gänze genießen zu können.
Wer von Riva nicht hinaufkurbeln will, nimmt den Shuttle bis zum Ledrosee. Weiter geht es es ab hier über Pieve zum Lago d‘Ampola an. Ab hier beginnt dann die Quälerei den Pass hinauf – gut 1.000 Höhenmeter am Stück bergauf zum Rifugio Garda. Ab hier ist es noch nicht ganz geschafft – weit hinten sieht man schon den Tunnel, vor ihm liegen nochmals gut 150 Höhenmeter, die erstmal pedaliert werden müssen. Aber wer hier ist, kann die Abfahrt zum Passo Nota förmlich schon riechen. In vielen Serpentinen kann man eine der schönsten Downhills in dem Revier genießen. Unterwegs in Richtung Rochetta an der Baita Segalla, einer Selbstversorgerhütte des Italienischen Alpenvereins, vorbei. Wer hier einkehrt, hinterlässt in der Sparbüchse die angeschriebenen Euros, damit die Biker und Wanderer nach euch auch in den Genuss eines Kaffees oder einer kühlenden Flasche Wasser kommen. Ãœber die Malga Palaer geht es nach Pregasina und auf der alten Ponalestraße zurück nach Riva. Die MTB Gardasee-Tour auf der Karte und die GPS-Tourdaten kannst du dir hier herunterladen.
MTB Gardasee Tour 3: Garda-Malcesine-Runde
Bei der Tour nutzt man den See komplett aus – Vorweg – es geht mit dem Schiff zurück nach Garda. Dazwischen bietet sich eine einmalige Panoramatour, die sich über 200 Meter über dem Seeufer entlang schlängelt und über welliges Geländen auf Karrenwegen, Olivenhaine und durch alte Dörfer führt. Nicht die anstrengenste, aber mit schönste Tour, um tief in Natur und Kultur der Gegend einzutauchen.
Startpunkt der MTB Gardasee Tour ist Garda, von hier hinauf nach Coi und Höhe gewinnen. Ab hier auf einem uralten Weg nach Crero mit seinem markanten Panoramarestaurant. Kurz nach der nach dem Kirchlein San Siro geht es ein paar Meter auf der Uferstrasse entlang und,wieder die verlorene Höhe gutmachend, wieder hinauf und durch viele kleine Ortschaften. Highlight der Tour und unbedingte Cappuccino-Pause ist das einsame Dorf Campo – ab hier hinab bis Malcesine und mit dem Schiff gemütlich wieder zurück nach Garda. Die Tour auf der Karte und die GPS-Tourdaten kannst du dir hier herunterladen.
MTB Gardasee Tour 4: Dosso dei Roveri
Eine wunderschöne aber lange Querung der Altissimo-Westflanke – definitiv eine der schönsten Touren in der Region. Was man aber im Hinterkopf haben muss: Man muss die Monte-Baldo-Straße entlang. Diese lange Asphaltrampe ist nicht jedermans Sache - alternativ kann man aber hier auch den Shuttle nehmen. Um den See auch ganz zu genießen, gibt es auch für den Rückweg eine schöne Alternative: Man fährt von Navene nach Malcesine und nimmt von dort das Schiff zurück nach Torbole.
Hier ist auch der Startpunkt – es geht zunächst durch die Olivenhaine auf das Plateau von Nago, hier beginnt die Monte-Baldo-Straße beginnt. Im Sommer flirrt der Asphalt hier besonders und mann quält sich zur Malga Zures. Ingesamt sind über 1.300 Meter hinauf zu absoliveren – dort angelangt geht es weiter über Prati di Nago Richtung Dosso dei Roveri.
Normalerweise sind hier die Surfer zu Hause – ein willkommener Zwischenstopp, auch mal anderen bei der Arbeit zuzuschauen. Weiter geht es auf etwas verbockten und gerölligen Abschnitten und teils engen Serpentinen, die Pause am See macht sich jetzt hoffentlich positiv bemerkbar. Wenn das geschafft ist, ist die Rückfahrt mit dem Schiff ein willkommene und sinnvolle Ausrede, nicht über die viel befahrene Uferstrasse zurück zu kurbeln. Die Tour auf der Karte und die GPS-Tourdaten kannst du dir hier herunterladen.
MTB Gardasee Tour 5: Bocca dei Fortini
Entspannend, ideal als Einrolltour. Auf dem Radweg bis geht es bis in Sichtweite des Ledrosees, hier biegt man nach links ab und fährt stets bergauf zur Bocca dei Fortini. Das Panorama hier oben lohnt sich in jedem Fall – die Rampen beim Anstieg sollten danach vergessen sein. Abwärts geht es über ein Singletrail, der auf einer alten Militärstraße entlang der Corna Vecchia verläuft. Die Abfahrt hinab nach Vesio ist dann wieder Genuss pur! Auch hier kann man sich das kurbeln auf der Uferstraße ersparen – den Cappuccino kann man auch an Bord der Fähre trinken. Die Tour auf der Karte und die GPS-Tourdaten kannst du dir hier herunterladen.
Fazit: MTB Gardasee – Traumrevier?
Kurz und knapp, ja – immer noch. Die Strecken, die Landschaft, die Trails in der Kombination mit dem Gardasee bilden ein Traumkulisse für Mountainbiker. MTB Gardasee ist immer ein Saisonhighligth – man muss nur wissen, welche Strecke man fahren muss. 5 Tipps für Traumtouren habt ihr jetzt …
Video MTB Gardasee
Zum Ende des Artikels, noch ein ​Radtourentipp unseres HIKE+BIKE Redakteurs und Experten für Mountainbiken und Radtouren, Patrick Friedrichs. Diesen solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen:
​Patrick Friedrichs // HIKE+BIKE Experte für ​Mountainbiken und Radtouren
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Keine Frage, die Mountainbike Touren am Gardasee haben Qualität. Aber auch ihre Eigenheiten, auf die man sich einstellen muss. Fangen wir mit dem geforderten Anspruch an: Wer nicht gerade im Talgrund bleibt, wird am Lago wenige wirklich leichte Runden finden. Vom Seeufer auf 70 Metern Meereshöhe steigen die umliegenden Berge jäh bis auf knapp 2000 Meter an. Für den Charakter der MTB Gardasee Touren ergibt sich daraus nicht nur eine meist beeindruckende Höhenmeter Bilanz. Selbst wenn man den Teer nicht verlässt kommt bei bei den Touren vor Ort um gnadenlos steile Rampen kaum herum. Mountainbike Touren am Gardasee – und zwar selbst die leichten – muss man sich mit einem deutlichen konditionellen Einsatz schwer verdienen. Wer den Teer dann verlässt, bekommt es mit einer weiteren Tücke zu tun. Der oft tiefe und haltlose "Gardasee-Schotter" ist berüchtigt. Selbst auf breiten Militärstraßen, wie etwa am Passo Tremalzo, macht er Mountainbikern das Leben schwer. Bergauf fordert dieser Untergrund viel Kraft und birgt bergab oftmals eine latente Sturzgefahr. Dass der Gardasee dennoch zu den Top Ten Mountainbike Revieren Europas zählt, liegt wohl vor allem an der umwerfenden Landschaft. Egal wie sehr man beim Aufstieg leiden musste: die Tiefblicke von ganz oben auf den Lago versöhnen auch mit der größten Pein. Touren wie über den Passo Tremalzo, kurze Abendrunden wie über die Ponalestraße nach Pregasina oder wilde Freeride-Ritte wie am Monte Altissimo und seinem 601er Trail gehören zum Eindrücklichsten, was man als Mountainbiker erlebt haben kann.