Die richtige Ausrüstung im Rucksack?
Packlisten helfen, Fehler bei der Ausrüstung im Berg oder auf Touren zu vermeiden
Packlisten- wer mit dem Begriff nichts anfangen kann, kennt etwas Vergleichbares wie eine Einkaufsliste aus dem Alltag. Damit man im Berg nichts vergisst, gibt es im Internet und Fachmagazinen jede Menge Tipplisten, was für welche Tour mit in den Rucksack und als Kleidung mit auf eine Tour geschleppt werden sollten. Die Packliste gibt einem also eine Hilfestellung, welchen Umfang und welche Ausrüstungsgegenstände, die für den Erfolg der Unternehmung wichtig sind, auf den Rücken gehören. Gerade dem Anfänger oder nicht so versierten Outdoorsportlern hilft sie, den Überblick über die notwendigen Ausrüstung- und Kleidungsgegenstände, die mitzunehmen sind, zu behalten.
Wichtige Tipps und Tools für Touren-Einsteiger
Der Anfänger oder Gelegenheitsbergfreund verfügt meist nicht über die Erfahrung, die es dem Bergprofi aus Erfahrung einfach macht, seine Ausrüstung schnell und sicher zusammenzustellen. Um dieses Manko auszugleichen, hilft eine gut aufgebaute Packliste. Sie ist für den Einkauf der Ausrüstung, der richtigen Zusammenstellung der Kleidung und der notwendigen, oft lebensrettenden Materialien wie Notfallset oder ein LVS-Gerät samt Sonde. Die Ausrüstung für draußen und unterwegs ist für den Erfolg von Outdooraktivitäten von absoluter Bedeutung. Vergisst man seine Regenhose bei einer Tagestour und hat nur eine Regenjacke mit im Gepäck, verderben die nassen Beine vielleicht noch die Toureindrücke – ein vergessenes LVS-Gerät, kann hingegen fahrlässiger Leichtsinn sein, wenn man im Winter ohne diesen Helfer unterwegs ist. Einsteiger tun also gut daran, sich vor Tourantritt gründlich zu informieren und ihre Ausrüstung zu checken. Wer nicht alles kaufen möchte – beim DAV oder Bergschulen lassen sich fast alle Materialien tagesweise ausleihen. Einige Beispiele für sinnvolle Packlisten haben wir zusammengestellt.
Packliste für eine Ein-Tages-Hochtour
Ein Beispiel für eine übersichtliche Check- und Packliste für eine Gletschertour:
- Steigeisen und Zackenschutz
- Klettergurt
- Brustgurt
- 40 – 50 m Seil
- Abseillachter
- 3 Karabiner
- 3 Reepschnüre
- 3 Bandschlingen
- Steigklemme
- Helm
- Eisgeräte
- Teleskopstöcke
- Kletterhandschuhe
- Friends, Keile, Schlingen und Remover
- Biwaksack
Kleidung und Material
- Halstuch
- Fleecejacke
- Regenjacke
- Regenhose
- Handschuhe
- Gamaschen
- Bergschuhe und ein Paar Ersatzschürsenkel
- Gletscherbrille
- Feuerzeug
- Kompass
- Sonnenschutz
- Signalpfeiffe
- Ersatzbatterien
- Taschenmesser
- Kleines Fernglas
- Karten
- Handy und Ladegerät
Eine gute Übersicht und weitere Packlisten für Eisklettern, Hochtouren oder einen Alpencross findet man unter anderem hier.
Checkliste für die Mehrtages-Klettersteig-Tour
Die Kletterausrüstung besteht aus einem Klettergurt, einem Brustgurt, dem Klettersteigset, Karabinern, einem Helm, der Reepschnur mit Karabiner, einem Kletterhandschuhe, oder, alternativ, einem gut gepolstertem Radlhandschuh, einem zwanzig Meter Sicherungsseil für die Zwischensicherung, Friends und Keile, einem Magnesiumbeutel und den Biwaksack für Notfälle.
Die Kleidung setzt sich aus Unterhosen und Unterhemd, idealerweise Funktionswäsche, einem Hemd, einem Halstuch, einer Fleecejacke, einer wasserdichten Regenjacke und Regenhose, einer Mütze, Handschuhen, Berg/Tourenhose, einer kurzen Hose, Bergschuhen, Hüttenschlappen und Ersatzschnürsenkel zusammen.
An Material sollten Gletscherbrille, Feuerzeug, Kompass, Signalpfeiffe, aufgeladener Stirnlampe, Taschenlampe, Ersatzbatterien, Taschenmesser, kleine Ferngläser, Karten, Handy und ein Ladegerät, sowie eine Plastiktüte für den Abfall mitgenommen werden. Dazu kommen als medizinische Grundvervorung Medikamente und medizinische Hilfen wie Blasenpflaster, Schmerzmittel (Aspirin), Schnellverbände, persönlich notwendige Medikamente, Rescuetropfen und eine Rettungsdecke.
Wichtige Lebensmittel sind Trinkflaschen, und gerade bei warmen Temperaturen, ausreichend Flüssigkeit. Auf Klettersteigen ist man oft stundenlang und je nach Exposition der Sonnenstrahlung ausgesetzt und fernab einer Hütte oder Trinkwasserversorgung. Dazu kommen Energie- und notfalls Essriegel für den Hunger zwischendurch.
Zum Schlafen werden Hose und Langarmshirt, der Hüttenschlafsack und Ohrenstöpsel gebraucht
Die Hygiene und Körperpflegesachen bestehen aus einem leichten Kulturbeutel, Zahnbürste und Zahnpasta, Seife, Sonnenschutzmittel, Lippenpflege, Haarshampoo und einem kleinen Waschlappen. Ferner sollten in kleinen Plastikbeuteln essentielle Dokumente, wie Personalausweis, Führerschein, Alpenverein-Ausweis, Scheckkarte und Kugelschreiber mitgenommen werden.
Fazit: Packlisten sind hilfreiche Checklisten – nicht nur für Einsteiger
Eine gute Packliste macht Outdooraktivitäten sicher und hilft gegen alle möglichen Risiken. Anfängern hilft sie nicht den Überblick zu verlieren und alle Sachen mitzunehmen, die unabdingbar sind. Selbst erfahrene Bergsteiger sollten sich vor längeren Mehrtagestouren oder Überschreitungen nochmals querchecken, ob nicht eine nützliche oder notwendige Kleinigkeit vielleicht doch vergessen wurde.