Geocaching – wo einst mit Magie gearbeitet wurde, kommt heute digitale Technik zum Einsatz
Das Prinzip Schatzsuche begeistert die Menschheit schon seit Ewigkeiten, Mythen, Sagen und Legenden über versteckte, vergrabene, verborgene und verschollene Schätze und Kostbarkeiten bilden die Grundlage unzähliger Märchen, Geschichten und Erzählungen. Früher, noch bevor auch der letzte Winkel der Welt komplett kartiert und mit Radar, Sonar, Drohnen, Satelliten sowie GPS- und Navigationsgeräten jederzeit und überall darstellbar und überwachbar war, erfüllten geheimnisvolle Anekdoten und uralte Überlieferungen über wertvolle Königs- und Piratenschätze diese scheinbar elementar notwendige Funktion. Der historische Beginn der Schatzsuche nach heutigem Verständnis liegt dabei im Hoch- und Spätmittelalter von der Mitte des 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts. Damals waren die ersten Suchaktionen etwa in alten römischen Ruinen und anderen frühgeschichtlichen Monumenten noch eng mit magischen Praktiken und Ritualen sowie einem ausgeprägten Geister- und Gespensterglauben verbunden. Man beschwor die hütenden Dämonen und nutzte Wünschelruten, um den genauen Ort eines vermuteten Schatzes zu erfahren.
Schatzsuche im Lauf der Epochen: Vom Aberglauben zum Geländespiel
Mit der Neuzeit und der Aufklärung im späten 17. Jahrhundert wandelte sich dann das Bild der Schatzsuche nach und nach grundlegend. Zwar waren die tatsächlichen Funde trotz nun intensiverer und aus heutiger Sicht mitunter schon fast wissenschaftlicher Suche noch immer sehr selten. Entdeckte man jedoch einmal wirklich kostbare Hinterlassenschaften aus längst vergangenen Zeiten, galt dies als geradezu unfassbar himmlisches Glück, im Ansatz eventuell vergleichbar mit einem Lottogewinn in der Gegenwart. Im Rahmen der umfassenden Säkularisierung und späteren Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde auch die Suche nach Schätzen immer mehr von einem vorrangig spirituellen Unterfangen zu einem nüchtern betriebenen kommerziellen Geschäftszweig. Auch Betrug wurden Tür und Tor geöffnet, gefälschte Schatzkarten waren massenhaft im Umlauf. Doch auch die Ursprünge des heutigen Geocoaching fallen in diese Epoche. Als Vorläufer wird etwa die Natursportart des bis heute populären Letterboxing angesehen, welche ungefähr um 1850 in England als Hobby und Geländespiel ohne jeglichen religiösen Hintergrund entstand.
Einst nur militärisch genutzt, heute ein Mittel der kollektiven Freizeitgestaltung
In diesem kulturhistorischen Sinne ist Geocaching also letztendlich eine zeitgenössische Form der Schatzsuche unter Einbeziehung der eingangs erwähnten heute zur Verfügung stehenden technischen Mittel. Diese inzwischen global verbreitete Freizeitbeschäftigung kann aber auch gut als moderne Schnitzeljagd bezeichnet werden, bei der die Hinweise für die Suche jedoch nicht mehr aus Papierschnipseln, Steinen oder Sägemehlspuren, sondern aus GPS-Koordinaten bestehen. Möglich wurde Geocoaching erst in jüngster Zeit durch die Präzisierung der Genauigkeit des GPS-Signals durch die US-Regierung im Jahr 2000 auch für die private Nutzung. Seither ist eine Positionsbestimmung per GPS-Signal von ehemals ca. 100 Meter auf gut 10 Meter möglich. Als Pionier des Sports gilt der US-Amerikaner Dave Ulmer, der im Mai 2000 nahe der Stadt Portland im Bundesstaat Oregon einen Plastikeimer mit diversen Utensilien hinterlegte und die Koordinaten des Verstecks („Stash“) anschließend in einer Newsgroup veröffentlichte. Dieser wurde damals innerhalb nur eines Tages gefunden, laut des aktuell größten Geocacheverzeichnisses gibt es heute weltweit insgesamt über 2,6 Millionen Verstecke, die meisten mit gut einer Millionen in den USA , in Deutschland sind es zurzeit ca. 340.000.
Interessant: Der Tegernseer Raum bietet zum eine Wanderapp mit Geocaching Funktionen.
Video Isoliertes Wandersitzkissen
Bilder Geocaching
Geocaching - Geocaching kann man bezeichnen als die Schnitzeljagd des 21. Jahrhunderts. Die Idee ist denkbar einfach: Mit Hilfe von im Internet veröffentlichten GPS-Koordinaten gilt es, einen versteckten Behälter - den Geocache - zu finden. Den besonderen Reiz bekommt das Geocaching durch die Verbindung von Natur, Technik und Schatzsuche, bei der durchaus auch mal eine Portion Grips benötigt wird.