Das Pielachtal im Mostviertel in Niederösterreich
Pielachtal – Das Tal der Dirndln
Bekannt ist das Pielachtal als „Tal der Dirndln“. Die leuchtend roten Dirndln – eine alte Wildfrucht – sind Symbol für den natürlichen Reichtum des Tals. Stolz sind die Pielachtaler auch auf ihre Kulturlandschaft. Deren Besonderheiten können Interessierte bei verschiedenen Führungen entdecken.
Das Pielachtal im Überblick
Das Pielachtal im Mostviertel ist eine Vorzeigeregion für Nachhaltigkeit. Für ihr Engagement erhielten die Pielachtaler 2007 den EDEN-Award als European Destination of Excellence.
Symbol für den natürlichen Reichtum des Tales sind die Dirndln, die roten Kornelkirschen. Aus den süß-sauren Früchten stellen die Pielachtaler allerlei kulinarische Spezialitäten her. Auch Ketten aus Dirndlkernen und Dirndlkissen finden sich im Sortiment. Ihre Dirndln feiern die Pielachtaler im Frühling mit genussvollen Wanderungen durch die aufblühende Bilderbuchlandschaft und im Herbst mit dem großen Dirndlkirtag.
Eine wichtige Rolle spielen außerdem Wildkräuter. Zentrum der Kräuterkultur sind die Steinschaler Gärten in Warth/Rabenstein und in Frankenfels. Seit über 100 Jahren fährt die Mariazellerbahn durchs Pielachtal. Österreichs längste Schmalspurbahn verbindet St. Pölten mit Mariazell und beeindruckt mit ihrer spektakulären Bergstrecke. Ebenfalls von St. Pölten nach Mariazell verläuft der “Pielachtaler Pilgerweg”.
In der Landschaft lesen: Das Pielachtal
Das Pielachtal beginnt südlich von St. Pölten und reicht vom sanften Hügelland bis hinauf in die Mostviertler Alpen rund um den Naturpark Ötscher-Tormäuer. Die Pielach zählt zu den naturnahsten Flüssen in ganz Österreich.
Die Kulturlandschaft des Tales ist von der klein strukturierten Landwirtschaft geprägt. Dementsprechend vielfältig zeigt sich der „Garten der Bauern“, als abwechslungsreiches Muster aus Hecken, Wiesen, Feldern und Einzelgehöften. Bei Führungen lernen Besucher in der Landschaft lesen und entdecken Zusammenhänge von Natur und Landwirtschaft. Der aufmerksame Betrachter wird zum Beispiel Viehsteige wahrnehmen, die schmalen Terrassen, die Kühe auf oft begangenen Wegen im Hang hinterlassen.
Naturinteressierte lernen außerdem die Prinzipien nachhaltigen Gartenbaus und die Vorteile des „faulen Gärtners“ kennen und erfahren alles über die Verarbeitung von Früchten und Wildkräutern.
Das Pielachtal: Tal der Dirndln
Die Kornelkirsche – lateinisch „Cornus mas“, pielachtalerisch „Dirndl“ – wächst auf etwa 6 bis 8 Meter hohen Stauden, die wie kleine Bäume ausschauen und sonnige Standorte lieben. Ins Auge stechen die Dirndlstauden vor allem im März/April, wenn sie als erste goldgelb blühen. Im Spätsommer bis Herbst reifen die Dirndln heran, in der Größe von Hagebutten und in vielen Rottönen. Im Pielachtal gedeihen viele verschiedene Sorten. Seit Jahren werden ausgewählte autochtone Dirndl-Sorten vermehrt und wieder im Tal ausgepflanzt. Aus den süß-sauren, Vitamin-C-reichen Dirndln stellen die Pielachtaler allerlei Spezialitäten her: Säfte, Marmeladen, Edelbrände, Schokolade, Torten oder würzig eingelegte „Pielachtaler Oliven“. Sogar schmückende Ketten aus Dirndlkernen und wärmende Dirndlkissen finden sich im Sortiment.
Der Dirndlkirtag und die Dirndlkönigin im Pielachtal
Festlicher Höhepunkt ist jedes Jahr im September der 2-tägige Dirndlkirtag, der tausende Besucher ins “Pielachtal” lockt. Der Dirndlkirtag findet jeweils in einem anderen Ort im Pielachtal statt. Auf dem Programm stehen Dirndlwanderungen, lustige Bewerbe wie Dirndlkernweitspucken, die Dirndldisco und Musik. An zahlreichen Marktständen gibt es Dirndln zum Essen, Trinken und Tragen. Die Palette reicht von Dirndlsaft, -bowle und –wein über Dirndljoghurt, -eis, Dirndl-Ziegenkäse-Rollen und süße Köstlichkeiten bis zu modischen Dirndlkleidern und Dirndlschmuck. Alle zwei Jahre wird beim Dirndlkirtag die neue Dirndlkönigin gekürt.
Das Pielachtal: Gesunde Genüsse
Neben den Dirndln wartet das Pielachtal mit einer Reihe weiterer gesunder Genüsse auf. Dazu zählen milder Schafkäse, Dörrobst als delikate Nascherei, spritziger Most und wilde Kräuter. Denn auf den Pielachtaler Wiesen und in den Gärten sprießt viel Gesundes und Würziges.
Zentrum der Kräuterkultur sind die Steinschaler Gärten rund um das Naturhotel Steinschaler Hof in Warth/Rabenstein und das Steinschaler Dörfl in Frankenfels. Hausherr Hans Weiß bietet Führungen durch seine Gärten und durchs Pielachtal an sowie Wildkräuterkochkurse. Für die Bemühungen um Energieeffizienz wurden die Steinschaler Naturhotels 2009 mit dem österreichischen Staatspreis für Tourismus ausgezeichnet. Mehr Informationen unter www.steinschaler.at.
Das Mostviertler Genießerzimmer
Regionstypisches Wohnen und Genießen verbinden die Mostviertler Genießerzimmer-Gastgeber. Für entdeckungsfreudige Genussurlauber und romantische Tage bieten sie verschiedenste Arrangements an, die jeweils ein besonderes Verwöhn-Paket inkludieren. Zu buchen sind die Arrangements ganz bequem bei Mostviertel Tourismus.
Im Pielachtal liegen drei dieser qualitätsgeprüften Häuser: das 4-Sterne Naturhotel Steinschaler Hof in Rabenstein, das Steinschaler Dörfl in Frankenfels und das 4-Sterne-Alpenhotel Gösing.
Ein zusätzlicher neuer Anreiz ist das „Kulturticket Niederösterreich“, das alle Gäste von Genießerzimmer-Gastgebern bekommen. Das Gutscheinheft gewährt Ermäßigungen für 76 Kulturziele in Niederösterreich, darunter spannende Ausstellungen und Verführerisches aus Musik und Theater.
Sanft mobil: Die Mariazellerbahn im Pielachtal
Seit über 100 Jahren fährt die Mariazellerbahn auf schmaler Spur von St. Pölten nach Mariazell. Ideal für Genusswanderer und Pilger, denn mit der Bahn lassen sich Wegstrecken bequem abkürzen. Darüber hinaus ermöglicht es die Mariazellerbahn Besuchern, innerhalb des Tales auf sanfte Weise mobil zu sein und auch umweltschonend anzureisen. Diese Aspekte stellt die alpenweite Initiative „Access2Mountain“ in den Mittelpunkt. Im Rahmen dieser Initiative engagiert sich das Pielachtal dafür, die sanfte Mobilität im Tal zu verbessern.
Die Mariazellerbahn ist ein Pionierwerk österreichischer Bahnbau-Kunst, mit höchst spektakulärer Bergstrecke, Steigungen bis 27 Promille, zwei 180-Grad-Kehren und meisterlich angelegten Tunnels, Brücken und Viadukten. Fahrgäste genießen einzigartige Ausblicke. Zum Beispiel auf die „Zinken“, eine 100 Meter tiefe Schlucht mit markanten Felsgebilden.
Wie viele andere Nebenbahnen in Österreich war auch die Mariazellerbahn von der Einstellung bedroht. Dank des Einsatzes der Pielachtaler und der Unterstützung des Landes Niederösterreich ist die Zukunft der Bahn gesichert. Seit 2011 wird sie von der NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft m.b.H.) betrieben.
Mit Muße unterwegs im Pielachtal
Eine der schönsten und kulturell interessantesten Pilgerrouten im Mostviertel ist der 90 Kilometer lange Pielachtaler Pilgerweg. Er führt in drei bis vier Tagesetappen von der Maria Lourdes Kirche in St. Pölten zur Basilika Mariazell. An der Strecke liegen beispielsweise die Taufkirche von Kardinal Dr. Franz König, der im Pielachtal aufwuchs, sein Geburtshaus in Rabenstein/Pielach und der Wallfahrtsort Annaberg.
Zu bestimmten Terminen werden geführte Pilgerwanderungen angeboten. Wer sich individuell auf den Weg machen möchte, kann bei Mostviertel Tourismus ein Pilger-Package mit wahlweise zwei oder drei Übernachtungen und der Rückfahrt von Mariazell nach St. Pölten mit der Mariazellerbahn buchen.
Zu einladenden Wirtshäusern, vorbei an sehenswerten Marterln, Bildstöcken und Kapellen und in einem gewissen Respektabstand zur Pielach führt der große Pielachtaler Rundwanderweg Nr. 652. Er ist 107 Kilometer lang und führt in individuell gestaltbaren Etappen durch alle acht Gemeinden des Dirndltals. Entlang des Weges genießt man prächtige Ausblicke auf den nahen Ötscher, das Waldviertel und die Pielach. An einigen Stellen treffen sich der Weg und der Fluss. Rast- und Badeplätze säumen die Strecke. Über den exakten Wegverlauf informiert die Wanderkarte „Mostviertler Wanderschritte“, die es um € 7,- bei Mostviertel Tourismus gibt. Zu bestellen online auf www.mostviertel.info oder telefonisch unter T 07416/521 91.
Radfahren im Pielachtal
Bei Melk mündet die Pielach in die Donau und dort beginnt auch der 56 Kilometer lange Pielachtal-Radweg. Ausgehend von der Melker Donaubrücke führt der erste Streckenteil auf verkehrsarmen Nebenstraßen, durch Felder und Wiesen durchs mehr oder weniger ebene Land. Die Ortschaften am Weg sind Spielberg, Pielach, Albrechtsberg, Loosdorf, Großsierning, Poppendorf und Ritzersdorf. Leicht ansteigend geht es weiter nach Ober-Grafendorf und über Hofstetten-Grünau nach Rabenstein an der Pielach. Ab hier führt der Weg etwas bergauf nach Kirchberg an der Pielach und schließlich zum Endpunkt nach Dobersnigg in der Gemeinde Loich.
Weitere Höhepunkte im Pielachtal
- Die Pielachtaler Sehnsucht, ein naturnah gestaltetes Seebad in Hofstetten-Grünau, bietet Badevergnügen für die ganze Familie. Mit verschiedenen Stränden, ruhigen Buchten, Liegewiesen, Beachvolleyballplatz und Spielplätzen für Kinder.
- Das Modellbahnmuseum in Kirchberg an der Pielach mit perfekt gestalteter Modell-Mariazellerbahn.
- Die Nixhöhle bei Frankenfels, in der „nix“ zu sehen ist, nämlich nihilum album (weißes Nichts) – märchenhafte Gebilde aus weißen Sinterablagerungen.
- In der spätgotischen Kirche von Rabenstein an der Pielach erhielt der gebürtige Rabensteiner Kardinal DDr. Franz König am 5. August 1905 das heilige Sakrament der Taufe.
- Das Kletterzentrum in Weinburg, eines der größten in Österreich.
- Die vier Klettergärten in Frankenfels. Der größte befindet sich an der weithin sichtbaren Falkensteinmauer. Insgesamt stehen rund 200 Routen in allen Schwierigkeitsgraden zu Wahl.
- Der Dschungelparcours in Ober-Grafendorf, ein Erlebnis- und Abenteuerpark mit Hochseilgarten und Flying Fox.
- Das Bergbauernmuseum in Frankenfels mit über 1.000 Exponaten
Fazit: Wandern und Radfahren im Pielachtal
Es sind nicht die steilsten Berge, die das Pielachtal so interessant für einen Aktivurlaub machen – es sind die kleinen Dinge, die man auf den Wanderungen und Radtouren im niederösterreichischen Pielachtal entdecken kann. Die Zeit steht dort nicht still – aber man kann sie in aller Stille genießen.
Video Pielachtal in Niederösterreich
Bilder Pielachtal in Niederösterreich
Ein Urlaub im Pielachtal führt einen inmitten des niederösterreichischen Mostviertels, einer urtümlichen österreichischen Landschaft mit den imposanten Anhöhen der Mostviertler Alpen, malerischen Wäldern, sanften Hügeln und verträumten kleinen Ortschaften. Als Dirndltal ist der Landstrich aufgrund der regionalen Spezialität, der roten Kornelkirsche oder auch „Dirndl“, bekannt. Ein weiteres Markenzeichen der Region ist die Mariazellerbahn, die längste Schmalspurbahn Österreichs, mit der man auch nach 100 Jahren noch durch das Tal fahren kann. Das ganze Jahr über begeistert die Region seine Urlauber mit einem vielfältigen Angebot an Freizeitaktivitäten und einer malerischen Naturidylle. Urtümliche Gasthöfe laden zum verkosten regionaler Schmankerl und Leckerbissen in entspannter Atmosphäre.