Top 5: Hüttenfinale: Welche Berghütten sind im Herbst noch offen
Bergwandern im Spätherbst? Welche Hütten sind noch offen, um den Saisonausklang zu genießen
Wer im Spätherbst noch zum Saisonfinale die letzten schönen Tage nutzen will, für den noch ein paar Hüttentipps, welche Hütte noch Einkehrmöglichkeiten bietet. Ob zum Aufwärmen oder zur Einkehr bleibt dann jedem überlassen.
HÜTTE 1: VORDERKAISERFELDENHÜTTE (1384) | 1281 HM | 15 KM | MITTEL
Die Hütte ist fast ganzjährig geöffnet und bietet gerade im Herbst einen atemberaubenden Blick vom Westrand des Zahmen Kaisers hinein ins Inntal. Wem der Aufstieg zur Vorderkaiserfeldenhütte nicht genug Bewegung verschafft, der kann noch hinauf auf die Naunspitze oder zur Pyramidenspitze.
Beste Zeit: Ganzjährig (im November geschlossen, telefonisch den Termin erfragen: 0043/5372 634 82)
Talort: Kufstein-Sparchen
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Kufstein-Sprachen
Route (Vorschlag): Die Bergwanderung startet direkt in Kufstein am Wanderparkplatz (Sparchen). Der Aufstieg startet über zahlreiche Treppen, auf denen man schnell an Höhe gewinnt. Anschließend führt der Weg weiter steil bergauf, ist jedoch wenig technisch und stellt an die Kondition wenig Ansprüche. Der breite Forstweg führt nun vorbei am Veitenhof, danach gabelt sich der Weg, man hält sich nun links bergauf. Dieser Weg führt einen erst an der Ritzauer Alm vorbei bis zur Vorderkaiserfeldenhütte.
Wem der Anstieg noch nicht genug ist, kann von dort aus zur Naunspitze (etwas Kletterei in felsigem Gebiet). Die Naunspitze bietet einen schönen Blick ins Inntal. Weiter geht’s vom Gipfel ein kleines Stück des Weges zurück, um weiter zum Petersköpfl zu gelangen. Von hier kann man den Ausblick hinab zur Naunspitze genießen und wieder ins Inntal absteigen.
Der Rückweg führt anschließend über die Hinterkaiserfeldenhütte zurück zur Vorderkaiserfeldenhütte. Wer hier nochmals einkehren möchte, sollte die ausgezeichnete Küche im Blick haben. Nach einer Stärkung geht man wieder über denselben, breiten, steilen (und etwas langweiligen) Weg zurück nach Kufstein. Ideal für Familien.
HÜTTE 2: TEGERNSEER-HÜTTE (1384) | 1281 HM | 15 KM | MITTEL
Mittelschwere Bergwanderung zur traumhaft gelegenen Tegernseer Hütte. Aufstieg ist in zwei Varianten möglich, die Leichtere ist für Familien und Ungeübte die sichere Version. Die Aussicht vom Roßstein auf die Hütte ist eines der schönsten Panoramen in den Voralpen. Am Wochenende leider sehr voll.
Beste Zeit: Traditionsgemäß hat die Tegernseerhütte auch im Herbst noch geöffnet, in der Regel bis Anfang Dezember. Sicherheitshalber telefonisch nachfragen: 0049 175 / 411 5813
Talort: Bayerwald
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz kurz hinter Bayerwald
Route (Vorschlag): Vom Parkplatz kurz hinter Bayerwald aus, an dem auch die Bushaltestelle “Tegernseer Hütte” liegt, steigt man direkt in den Aufstieg zur Tegernseer Hütte ein (Beschilderung den ganzen Aufstieg vorhanden). In vielen Serpentinen geht´s nun den schmalen Weg durch den Wald hinauf, immer direkt am Hang, immer direkt über felsigen oder wurzeligen Untergrund. Steilheit gleich schneller Höhengewinn. Aber nicht unangenehm, so das man, je nach Tempo, Lust und Laune, sehr schnell bis zur ersten Etappe, der Sonnbergalm, steigen kann. Der letzte Teil des Weges zur Sonnbergalm verläuft über eine Almwiese an deren Ende dann die felsigen Spitzen von Roßstein und Buchstein auftauchen – in deren Mitte die Tegernseer Hütte, die zwischen den Beiden in einer Senke liegt.
Weiter geht es in gut 20 Minuten auf einem einfachen, flachen Wanderweg hinüber Richtung Roßstein. Kurz nach einem “Obelixfelsen”, der mitten auf dem Weg platziert ist (kann man als Übungsfelsen verstehen und hinaufkraxeln) muss die Entscheidung hinsichtlich der weiteren Route fallen: Ein kurzen Weg über den Felsen (nicht durchgängig gesichert, bei Regen nicht richtig zu empfehlen) oder den längeren Anstieg, um den Berg herum.
Wer die kurze Variante nimmt, sollte etwa 15 bis 20 Minuten für den Aufstieg, je nach Andrang, rechnen. Oben angekommen sind es nur noch wenige Minuten bis zum Roßsteingipfel. Die lange Variante schlägt mit gut 40 Minuten zu Buche – der Weg ist teilweise sehr verblockt und bei Regen ziemlich rutschig.
Vom Roßstein-Gipfel zur Tegernseer Hütte sind es nur wenige Minuten. Erst den felsigen Weg wieder hinunter, dann über einen drahtgesicherten Mini-Grat direkt bis auf die Terrasse der Hütte. Aussicht top, Platzverhältnisse ob der traumhaften Lage auf dem Grat eher übersichtlich. Terasse und Innenraum sind klein, Bewirtung und Aussicht einmalig. Wer mag, kann direkt hinter der Hütte auf den Buchstein aufsteigen – würde ich nur geübten empfehlen.
Bergab kann man dann wieder den Klettersteig nehmen, oder man nimmt den schon erwähnten “leichten”, auch “Altweibersteig” genannt, Weg, der hinter der Tegernseer Hütte an der Eisentreppe beginnt und dann über die Nordseite um den Roßstein herumführt. Dieser Weg ist bei Nässe nicht ganz Ohne – aber dann doch leichter als die steilere Variante.
Nach einem kurzen Gegenanstieg hoch zum Wanderweg gelangt man zu einem Drehkreuz, an dem sich zwei Möglichkeiten bieten. Abstieg wie Aufstieg, oder die Alternative Forstwegroute hinab der Beschilderung folgend bis Bayerwald (in der Hälfte des Abstiegs kann man noch mit dem Alten Hüttenweg (631)) abkürzen, sonst dem Forstweg folgen. Leider muss das “Finale” dieser Tour auf der Bundesstraße gelaufen werden, um zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz, circa 700 Meter hinter Bayerwald, zu gelangen. Die Tegernseer Hütte mit samt Aussicht ist für jeden Bergliebhaber ein Erlebnis. Abstieg mit Abstrichen “spaßmachend”, da die Strecke teilweise sehr abgelaufen, verblockt und bei Regen “cremig” sein kann.
HÜTTE 3: TRAUNSTEINHAUS (1580) | 1290 HM | 9 KM | MITTEL
Dank seiner Lage ist der Traunstein oberhalb des Traunsteinhauses eine sehr optimale “Aussichtskanzel”. Trotz seiner geringen Höhe sollte man den Aufstieg nicht unterschätzen – er bringt genauso viele Höhenmeter zusammen wie manch ein grösser Gipfel! Es gibt verschiedene Wege hinaus zum Traunstein und Traunsteinhaus – der Hernler-Steig ist ein einfacher Klettersteig, der aber trotzdem ein Minimum an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt; der Lainau-Steig ist einfacher, aber mit seinen steilen, groben Schrofen etwas “knie-intensiv”.
Beste Zeit: Das Traunsteinhaus hat bis Ende Oktober geöffnet. Telefonnummer für Anfragen: ++43 / 699 1204 5560
Talort: Gmunden
Ausgangspunkt: Letzter Parkplatz am Traunsee-Ostufer
Route (Vorschlag): Es gibt verschiedene Varianten zum Aufstieg zum Traunstein / Traunsteinhaus. Der Hernler-Steig beginnt am Gasthof Hoisn direkt am Seeufer. Im unteren Teil auf guten, etwas steileren Wegen durch dichten Hochwald; nach Erreichen der Waldgrenze wird das Gelände steiler und felsiger. Relativ lang über sehr steile Schrofen und einige Felsriegel (stets bestens gesichert) hinauf, bis man über eine letzte Leiter das Traunstein-Plateau erreicht. Man befindet sich praktischerweise schon unmittelbar vor der Gmundnerhütte. Einfacher Übergang auf dem Plateau zum eigentlichen Gipfel.
Abstieg: zwischen Traunsteinhaus und Gmunder Hütte zweigt der Lainausteig ab, der in Serpentinen teilweise steil und über grobe Schrofen hinunter zum Lainaubach führt. Im Tal angekommen, leitet ein bequemer Fahrweg zurück zum See und an dessen Ufer entlang; dabei sind ein paar Tunnels zu durchwandern.
HÜTTE 4: AUGUST-SCHUSTER-HAUS (1554) | 846 HM | 11 KM | EINFACH
Das August-Schuster-Haus (auch als Pürschlinghaus bekannt) ist schon allein wegen seiner Lage in der Nähe von Ludwigs legendärem Königsschloss, Linderhof, äußert beliebt. Die Tatsache, das es über mehrere Zustiege einfach zu erreichen gibt schon Hinweise, das man selten alleine den Auf- und Abstieg angehen wird. Aber Geselligkeit wird ja am Berg auch groß geschrieben. Einfache Aufstiege machen den Ausflug für die gesamte Familie machbar.
Beste Zeit: Ganzjährig geöffnet, außer April und November. Telefonnummer für Anfragen: ++49 / 8822 3567
Talort: Linderhof
Ausgangspunkt: Parkplatz hinter dem Gasthaus Schleifmühle
Route (Vorschlag): Hinter dem Gasthaus Schleifmühle wurde ein großer Parkplatz angelegt, der mit 1,50€ für 6 Stunden durchaus bezahlbar ist. Von hier aus startet man die leichte Bergwanderung (verschiedene andere Aufstiege von Unterammergau durchs Tal der Schleifmühlenlaine oder von Oberammergau über den Kolbensattel sind auch möglich). Schon noch einigen Metern verlässt man den Forstweg und biegt nach rechts ab. Dem Hinweisschild Richtung Klamm folgen, durch die man dann insgesamt circa 20 Minuten wandert – wenn man die Schönheit der Klamm nicht für Fotostopps nutzt, was zu empfehlen ist. Am Ende der Klamm trefft man wieder auf den Forstweg, welchen man einige Hundert Meter folgt, bis man links in Richtung Pürschling abbiegt. Jetzt geht es steiler bergauf, wobei der Weg weiterhin breit und gut ausgebaut bleibt. Am Ende einer Weide stößt man wieder auf den Forstweg, welchen man nun bis hin zum August-Schuster-Haus folgt, folgen.
Wer nach einer Rast auf der Hütte noch den Aufstieg zum Teufelstättkopf (1755 u. NN) wagt, nimmt einen eher als Steig zu bezeichnenden Weg ab der Hütte und folgt den Hinweisschildern. Die Strecke kann mitunter feucht und rutschig sein, die letzten Meter hinauf zum Gipfel mit durch ein Seil versichert. Für den Abstieg nimmt man den selben Weg hinauf bis zum Ausgangparkplatz.
HÜTTE 5: ÜBERETSCHER HÜTTE (1773) | 588 HM | 8 KM | EINFACH
Die Überetscher Hütte liegt über dem Tal der Etsch, im südlichsten Zipfel Südtirols. Der Aufstieg ist sehr anspruchslos was Kondition und Technik anbelangt, die Optik und das Panorama sowie die Bewirtung auf der Hütte sind die Highlights dieser leichten Bergwanderung.
Beste Zeit: Bis zum November geöffnet, Anfrage via Telefon: +39 / 0471 8120 31
Talort: Kaltern
Ausgangspunkt: Parkplatz am Mendelpass
Route (Vorschlag): Man beginnt die Wanderung mit dem leichten Spaziergang zur Cencinella-Hütte. Von dort geht der Weg Nr. 500 entlang den Mendelhütten vorbei, in Richtung Halbweghütte, Alm Roen (Malga di Romeno) und Überetscherhütte. Der Weg ist problemlos auch für Ungeübte zu bewältigen und nicht sonderlich lang. Nach circa einer halben Stunde erreichen man Halbweg, das Berggasthaus an der Bergstation des Sesselliftes und nach circa weiteren eineinhalb Stunden kommt man auf der Alm Roen an.Von dort sind es noch gut 20 Minuten bis zur Überetscher Hütte.