Hotel La Perla Corvara – Winter- und Sommerpardies in Südtirol
Hotel “La Perla” – die Perle, und den Namen trägt es zu Recht
Auf den ersten Blick scheint vieles so zu sein, wie es einem ein Blick auf die sehr schön und aufwendig gestaltete Homepage des Hotel La Perla Corvara scheint. Auf den ersten Blick. Auf den zweiten ist vieles anderes, sehr vieles. Das „La Perla“ steht sicher für mehr als Urlaub in den Dolomiten – es steht für eine Vision – ein Zuhause für gleichsam Besucher und Mitarbeiter zu sein, und einer unternehmerischen Vision, sich mehr als dem jetzt und heute verantwortlich zu fühlen. Zentrale Frage, die sich die drei Brüder Costa dabei stellen ist: Wie kann ein mittelständischer Betrieb mit seinen rund 80 Mitarbeitern Verantwortung übernehmen – Verantwortung für Umwelt, Nachhaltigkeit im Tourismus, für die Mitarbeiter und deren Kontexte, für die Region, für die Hotellerie in der Region Alta Badia und vielleicht auch darüber hinaus. Dazu, das wird einem schnell in den Gesprächen mit Familie Costa klar, braucht es mehr als Lippenbekenntnisse. Taten sind gefragt. Nicht alle stoßen auf Gegenliebe, klar, jede Veränderung ruft zunächst einmal Verunsicherung hervor. Dies ist zu spüren, wenn Michil Costa über gesperrte Dolomitenpässe für Motorräder und PKWs spricht, wenn er nach dem Gemeinwohl-Prinzip die Mitarbeiter mit in die Verantwortung für den Betrieb und den Fortbestand des Hotels einbindet oder die Menükarte so gestaltet, das nur regionale und saisonale Produkte auf ihr Platz finden. Die Vision (siehe dazu das Interview mit Michil Costa) lebt also – in den Köpfen der Familie Costa und in ihren sichtbaren Taten. Es geht um nicht mehr und um nicht weniger, seiner Verantwortung in den Kontexten, in denen er entscheiden kann, zu verändern und Beispiel und sichtbare „Leitplanke“ für andere zu sein. Moderner, nachhaltiger Tourismus und eine moderne Betriebsführung sind Teil dessen. Jeder Gast ist dazu eingeladen, sich damit zu beschäftigen. Anregungen gibt es im „La Perla“ genug. „Jedes Hotel bekommt seinen Gast, den es sich verdient“, so Michil Costa, und jeder Gast das Hotel, das er sich verdienen möchte.
Das Hotel
Das “La Perla“ in Corvara ist Mitglied im Club der „Leading Hotels of the World“ und zählt zu den schönsten und sicher außergewöhnlichsten Luxusherbergen in ganz Oberitalien. Die Geschichte des Hotels ist die Geschichte der Familie Costa. In der zweiten Generation wird das Hotel nun durch die Familie erfolgreich geführt. Das ginge nicht ohne die herzliche Gastfreundschaft der Familie und dem kulinarischen “Aushängeschild” der Region, der “La Stüa de Michil“, das seit vielen Jahren einen Michelin-Stern trägt. Chefkoch ist der 41jährige Arturo Spicocchi, der für das Wohl der Gäste in der “La Stüa de Michil” verantwortlich ist. Das Hotel steht neben den Vorzügen eines Vier Sterne Hotels aber auch für die Wurzeln des Gadatals und der ladinischen Tradition. Symbolisch hierfür stehen die Stuben des Hauses, die von verschiedenen ladinischen Bauernhöfen stammen und nach und nach in das Haus eingebaut wurden. Wer eine Führung in das Geburtshaus der Familie mitmacht, sieht unverkennbar, das Werte und Charakter der Stuben (Les Stües), dem zweiten Restaurant im Hotel “La Perla”, durch die Geschichten der bäuerlichen Stuben vermittelt und erzählt werden wollen: Einkehr, Tradition, Häuslichkeit. Verantwortlich für die heutige Führung des Hotels sind die drei Brüder Michil Costa, Mathias Costa und Maximiliam, der den Berggasthof “Ladina” in der regionalen Tradition aufbaut. Mathias Costa ist für die Führung des dritten Restaurants des Hauses, der “Murin Ostaria”, und für die sportliche Vision des Konzepts verantwortlich. Mit “Leading Bike” ist im Sommer 2013 in Kooperation mit Pinarello ein Test- und Verleihzentrum der Extraklasse entstanden. Mehr Hintergründe zum Konzept und der Vision hinter LeadingBike und Mathias Costa in einem eigenem Artikel.
Der Weinkeller – eine philosophische Weltreise
Wer schon mal in Weinkellern eine Verkostung mitgemacht hat, und mit dieser Erwartung in den Hauskeller des „La Perla“ hinuntersteigt, wird irritiert sein. Die Reise durch die etwa 30.000 Weinflaschen des Hauses hat eine andere Mission, als die, sich durch die unterschiedlichen Weiß- und Rotweine aus aller Welt zu probieren. Gleich nach dem Eintritt durch die gut versicherte Stahltür beginnt eine Reise, die zum Nachdenken denn zum Trinken anregen soll. Sinnbildlich steht am Eingang eine Lesebrille zur Verfügung – Sinne und Augen schärfen, für das, was im Laufe der 30 minütigen Führung auf einen zukommt. “Das Leben ist ein Auf und Ab – keine gerade Linie“. Gleich im ersten Raum offenbart sich diese „Mission“ des Weinkellers. Gleichnisse, Lebenserfahrungen, spirituelle Gedanken – all das haben die drei Hoteliers für einen bereitgestellt. Wer sich zu seinem Lieblingsrotwein aufmacht, der muss sich beispielsweise auf unebenen, schrägen oder nachgebenden Kellerwegen dorthin bewegen. Das Licht wird dazu gedimmt und der Sommelier gibt Denkanstöße, was die Hausherren mit bewegt hat, den Gast gedanklich zu lenken. Jeder Raum, eine Geschichte. Jede Region eine Symbolik, zusammen bündeln sie wahrscheinlich das, was Michil Costa über die Zusammenhänge auf diesem Globus denkt. “Wir denken zu wenig – über uns, über andere, über den Planeten, auf dem wir Gast sind und über das, was wir verändern können”.
Neben all dem verfügt das „La Perla“ über einen der beeindrucktesten Weinkeller in ganz Italien. Herein kommt man nur mit einem der vier Schlüssel für die Tür, die neben den drei Brüdern nur der Sommelier besitzt. Aber natürlich gibt es auch hier ein Hintertürchen – wie im wahren Leben auch. Durch ein Fass kann das Personal an einer ausrangierten Feuerwehrstange in den Keller hinabrutschen und sich den bestellten Wein aus dem Regal nehmen. Hinauf geht’s wieder durch das alte Weinfass – in einer kleine Klettereinlage im 1. Grad. Ein Fass ohne Boden – im wahrsten Sinne des Wortes.
Lage & Umgebung
Das „La Perla“ liegt im Gadertal, auf ladinisch und italienisch, Val Badia in Südtirol. Der Namensursprung des Tals leitet sich vom Namen des Fluss Gader (ladinisch: La gran Ega, „das große Wasser“) ab, der sich durch das Tal zieht. Am bekanntesten ist die Region Alta Badia sicher durch das Skigebiet Alta Badia, in dem jährlich ein SuperG Wettbewerb ausgetragen wird. Der Name Abteital, der teilweise als Synonym zum Gadertal verwendet wird, bezieht sich eigentlich nur auf den am höchsten gelegenen Talabschnitt südlich von St. Leonhard. Und genau hier befindet sich auch das Skigebiet Alta Badia mit der Piste Gran Risa. Wer sich auf Italienisch oder deutsch für seine Italienreise eingestellt hat, wird mitunter verwundert sein, das es man selbst dem einfachstem „Lido-Italienisch“ im Gespräch zweier Einheimischer nicht folgen kann. Das Gadatal ist das „ladinische Herz“ – gut 30.0000 Menschen sprechen diese Sprache noch und die ladinische Lebensweise und Sprache sind hier sehr lebendig geblieben. Ein Abschiedsgruß via Email aus dem „La Perla“ endet dann auch mit „de bi salüc“, und wie selbstverständlich wird man morgens auch auf ladinisch begrüßt.
Das Gadertal ist umgeben von mächtigen Bergen wie dem Heiligkreuzkofel (2.908 m), dem Lagazuoi (2.778 m), der Sella mit ihrem höchsten Gipfel, dem Piz Boè (3.152 m) und der Gardenaccia. Die Gemeinde Alta Badia verwaltet die fünf Dörfer Enneberg (Mareo), St. Martin in Thurn (San Martin de Tor/San Martino in Badia), Wengen (La Val/La Valle), Abtei (Badia) und Corvara. Und genau hier ist das „La Perla“ seit der Gründung der Pension durch die Eltern der drei Brüder in den 50er Jahren zuhause. Damals entstanden die ersten ernsthaften Bemühungen, Ski- und Tourismus in die Region zu bringen. Die ursprüngliche Pension, die damals gleich neben der Skistation entstand, ist heute nicht mehr zu sehen, wohl aber das unter Denkmalschutz stehende Geburtshaus der elterlichen Familien, direkt gegenüber des Haupthauses. Michil Costa hat uns eingeladen, auch diese Gedanken- und Zeitreise mitzumachen. Einmal die Woche steht es den Hotelgästen für die Besichtigung zur Verfügung. Eine Gelegenheit, einmal in das Leben im Gadatal vor 100 Jahren einzutauchen. Schlaf- und Arbeitsräume lagen eng beieinander, die Räucherkammer war zentral im Haus untergebracht. Eine Zeitreise die nur 70 Jahre zurückgeht sich aber viel intensiver ob der Eindrücke anfühlt.
Von Corvarta aus verzweigt sich das Tal erneut, den Talabschluss bilden am Westende das Grödner Joch und im Südwesten der Campolongopass (1.875 m), der das Gadertal mit Buchenstein verbindet. Der ostseitige Teil führt über St. Kassian zum Valparolapass, der das Gadertal mit Cortina d’Ampezzo verbindet. Beide Pässe werden wir im Rahmen des Leading Bike Konzepts von Mathias Costa noch näher kennen lernen.
Kulinarik
Aushängeschild des Hotels ist das Sternerestaurant “La Stüa de Michil” das vom Chefkoch Arturo Spicocchi geführt wird. Der Gast speist in wunderschöner Umgebung in der ungewöhnlichen Gaststube mit Möbeln des 18. Jahrhunderts. Die bemerkenswert kreative Küche ist äußerst vielversprechend. Die Desserts sind köstlich und die Weinkarte gehört zu den besten Italiens. Seit 2002 wurde das Restaurant durchgehend mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und konnte sich unter den Stars der Gastronomen in Italien einen Namen machen. Im Restaurant La Stüa de Michil, das dem Viersterne-Hotel La Perla angeschlossen ist, kommen nur saisonale, regionale Produkte auf den Tisch. Die hochwertigen Erzeugnisse in Bio-Qualität aus Südtirol werden in der Küche mit Liebe zubereitet. Gesundes Essen rangiert ganz hoch auf der Liste der Gastgeberfamilie Costa, die hohe Ansprüche an sich selbst hat. Gesundes Essen soll zur ganzheitlichen Erholung und Revitalisierung des Gastes beitragen. Auch das heimelige, rustikale Ambiente des La Stüa de Michil entspricht der sympathischen Südtiroler Mentalität.
Spa & Wellness
Schwimmbad, zwei finische Saunen, ein Dampfbad, riesiger Ruheraum, zwei kleine Kneipbecken. Der Spa & Wellnessbereich ist State of the Art für Apres Ski-Genießer oder müde Biker-Beine. Der Spa & Wellness-Bereich bietet zudem Verwöhn-Einheiten, ganzheitliche und medizinische Massagen, Gesichts- und Körperbehandlungen sowie entspannende Bäder. Die Treatments sind individuell buchbar und decken den Standard eines Vier-Sterne Hotels ab.
Zimmer & Suiten
Auch in den Zimmern des Hotels genießt man, den Sternen des Hotels entsprechend, höchsten Komfort. Die verschiedenen Suiten haben alle interessante Extras – jedes ist individuell eingerichtet. Mal ein Himmelbett, mal in im Ladinischen Bauernhofstil eingerichtetes Romantikzimmer. Von den einzelnen Zimmern hat man teilweise auch einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge oder die schönen Sommerwiesen. Alle Zimmer verfügen über einen gratis Highspeed-Internet Anschluss. Einen WLAN-Zugang erhält man in an der Rezeption des Hotels.
Services & Extras
Viele kleine Extras im Service machen den Unterschied, der das Hotel zu einem der Besondern seiner Art macht. Der kleine „Dolomiten-Express“, ein hauseigener Shuttlebus, der von rund 20 Jahren einem Oldtimer Modell nachgebaut wurde und die Gäste im Sommer zu den Wandertouren bringt oder im Winter zu den nahe gelegenen Skiorten oder die morgendliche, kostenlose Wandergruppe, der man sich anschließen kann, und in Dehnübungen den Tag an einer nahe gelegenen Quelle zu starten sind zwei Beispiele. Das Hotel trägt auch bei über 80 Mitarbeitern die Handschrift der Familie Costa. Fragt man einen Mitarbeiter, wie lange er denn schon im Hotel arbeiten würde, kommt fas empörend zurück, das man zur „Familie“ gehöre und schon sehr lange mit dabei ist. Über allem schweben aber die Visionen der drei Brüder: Und alle leben sie gemeinsam vor und ihre eigenen aus. Wahrscheinlich ist die Kombination aus einem gemeinsamen Traum und den Visionen, das Hotel immer weiter zum „idealen“ Gast weiter zu entwickeln, das Geheimnis des La Perla. Den jeder hat den Gast, den er sich verdient.
Das Konzept der Gemeinwohlbilanz
Das “La Perla” ist eines von 50 Pionierunternehmungen, das sich der Selbstverpflichtung einer ausgewiesenen Ökogemeinwohlbilanz zu verpflichten. Grundprinzip hierbei ist ein grundlegender Paradigmenwechsel in der Art des “Wirtschaftens” und “Bilanzierens”: Cash-flow und Gewinn sind immer noch wichtig, aber nicht mehr maßgebend! Die sogenannte Gemeinwohl-Ökonomie startete im Oktober 2010 – über 50 Pionierunternehmen nehmen freiwillig daran teil und wiesen 2011 erstmalig die “Gemeinwohl-Bilanz” aus. Ein ergebnisoffenes Projekt mit der Hoffnung, aus lokalen Projekten und Prozessen eine globale Ausstrahlung und ein Umdenken zu erreichen.
Die Bewegung entwickelt konkret umsetzbare Alternativen für Unternehmen verschiedener Größe und Rechtsform. Sie strebt ein bedarfsgerechtes Leben für alle Menschen, Lebewesen und unseren Planeten Erde selbst an. Es ist eine Initiative der Bewusstseinsbildung für Systemwandel, die auf dem gemeinsamen, wertschätzenden Tun möglichst vieler Menschen beruht. Wichtig dabei sind dabei Solidarität, Ökologische Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitarbeitermitbestimmung & Transparenz. Interessante Beispiele was das in der Praxis bedeutet? Die Mitarbeiter bestimmen paritätisch mit, ob und wo im Hotel investiert wird. Ausbau oder Renovierung oder eine anteilige Gewinnausschüttung. Und, das Konzept, das es nur regionale Produkte in der Küche gibt, und die auch noch “nur” saisongebunden ist Selbstverständnis und Selbstverpflichtung – nicht jeder Gast freilich ist dabei schon Teil das Konzeptes und wünscht sich Erdbeeren im Winter. Aber wie heißt es so schön: “Visionen brauchen Fahrpläne”, und nicht jeder kennt die Abfahrtszeiten genau.
Anlässlich unseres Aufenthaltes im Hotel La Perla hatten wir die Gelegenheit, ein kurzes Gespräch mit Michil Costa zur führen. Wir haben uns dem Thema Gemeinwohl-Bilanz und Nachhaltigkeit gewidmet und sind auf sehr interessante Gedanken und Antworten gestoßen.
Sie sind mit La Perla Teil der Vision eines von 50 Pionierunternehmungen, das eine ausgewiesene „Gemeinwohl-Bilanz“ veröffentlicht. Das Konzept ist visionär und ergebnisoffen. Was hat sie dazu bewegt, an diesem Projekt teilzunehmen?
Wir sind nicht alleine auf dieser Welt. Mutter Erde ist nicht unser Besitz, wir sind nur ein Teil des Systems, dies sollten wir nicht vergessen. Die Ausbeutung natürlicher und menschlicher Ressourcen muss ein Ende haben. In der GWÖ wird Profit und kontinuierlicher Wachstum nicht mehr als oberstes Gebot gesetzt, man hat andere Prioritäten: Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit, Transparenz, dies sind die Werte, an denen ich mich orientieren möchte und mit mir auch unsere Mitarbeiter. Das Schöne an der GWÖ ist die positive Energie, die aus solche einem Projekt entspringt. Arbeiten wird leichter, sanfter. All unsere Aktionen sollten von Sanftheit durchdringt sein, wie Rudolf Steiner zu sagen pflegte.
Die gegenwärtigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Krisen fordern mutige und entschlossene Visionen und Menschen, die sich an der Entwicklung einer nachhaltigen Zukunft beteiligen? Was bedeutet das für Sie und das Hotel La Perla konkret?
Bei uns im Haus gibt es keinen Apfelstrudel im Sommer, und keine Waldfrüchte im Winter. Der Erhalt von Obst in riesigen Kühlzellen verbraucht Unmengen Energie. In unserem Gourmet Restaurant gibt es keine Gänsestopfleber, denn auch Tiere sollten würdig leben und sterben können. Wir verfolgen im Einkauf eine strenge Scala, wo an erster Stelle lokale biologische Produkte stehen. Wo das Lokale nicht möglich ist, wie zum Beispiel bei Schokolade oder Kaffee, da wird auf das Fair Trade, auf dem gerechten Handel der Ware geachtet. Nichts neues für viele von uns, aber ein wichtiger Schritt Richtung Nachhaltigkeit. Durch die Gemeinwohl-Bilanz wurde dann ein langer Prozess, der Analyse und Veränderung des Betriebes gestartet: wie können wir unser Energieverbrauch vermindern? Wie vermindern wir unsere CO² Emissionen einschränken? Geht es unseren Mitarbeitern gut? Ein langer Weg, der aber viel Freude und konkrete Resultate bringen wird.
Jede Veränderungen ruft auch Verunsicherung hervor. Wie nehmen die Mitarbeiter des Hotels La Perla das Projekt an? Gibt es Widerstände gegen das Projekt oder sehen die Mitarbeiter das Konzept als sinnvoll und zukunftsfähig an?
In unserem Haus werden alle Entscheidungen zusammen mit unseren Mitarbeitern und unseren Führungskräften getroffen. Es wurde natürlich darüber diskutiert. Der Weg durch die Veränderung ist nicht leicht und verlangt auch viele Opfer, Schwierigkeiten gibt es schon hier und da, Wiederstände nicht. Mehr denn je weht ein Wind der Zuversicht im Hause.
Jeder bekommt den Gast, den er sich verdient – wir rezitieren ein Aussage von Ihnen. Wie schaut er aus, der Gast, den sich das Hotel La Perla wünscht?
Ich spreche gerne von „Seelentourismus“, ein Gast der mit Bewusstsein ein Ort besucht, mit Ihm eine Weile lebt, Kultur und Alltag teilt. Tourismus ist in erster Linie ein Austausch, zwischen uns und unseren Gästen. Tourismus ist keine Show, in denen wir Kulturszenen nachstellen und Traditionen anpassen. Wir sollten für Viele, aber nicht für alle sein. Unsere Dolomitenpässe zum Beispiel, können nicht von Autos, Bussen, Motorrädern, Fahrradfahrern, Wanderer und je mehr desto besser, sein. Wir müssen einen bestimmten Weg einschlagen, unsere Besonderheiten beibehalten, uns nicht ausverkaufen. Im Tourismus müssen wir anfangen nicht im hier und jetzt zu denken, sondern Nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Soziales Engagement, Transparenz, mehr Demokratie in einer betrieblichen Unternehmensführung sind eine Stichworte, die das Gemeinwohlprinzip beinhalten. Gibt es Beispiel, wie diese Werte im Alltag gelebt und umgesetzt werden?
2007 haben wir eine Stiftung gegründet, die Costa Family Foundation, zusammen mit unseren Mitarbeitern setzten wir uns für Rechte der Minderjährigen in Indien und Africa ein. Im Haus hat der Gast die Möglichkeit die Aktivität der Stiftung durch freie Spenden, oder verschiedenen Sammelprojekten – zum Beispiel geht pro Flasche rotem Hauswein, ein Euro an die Hilfsprojekte – zu unterstützen. Jährlich sammeln wir um die 100.000 Euro, 7 Projekte haben wir schon im Norden Indiens erfolgreich unterstützt, andere drei in Africa, zwei grüne Projekte in Uganda und ein Schulprojekt in Togo. Zur Zeit sammeln wir für weitere zwei grüne Projekte in Uganda: die energetische Sanierung dreier Schulen in Karamoja und der Bau eines Silos für die Ssezibwa Demonstration Farm in Mukono. Aber nicht nur, in der Küche haben wir zum Beispiel die Arbeitsstunden um 20% vermindert, der Gehalt bleibt gleich. All unsere dreizehn Führungskräfte, wissen wie viel die anderen verdienen, wichtige Entscheidungen werden zusammen, nach demokratischer Abstimmung getroffen
Die Maratona dles Dolomites finden einmal im Jahr ganz in der Nähe des Hotels La Perla statt. Sie sind Mitbegründer der Bike Days – was war die Ursprungsidee hinter diesem Event?
Die Maratona dles Dolomties findet einmal im Jahr, Anfang des Sommers, statt. Mitbegründer bin ich nicht, jedoch bin ich seit 1997 Präsident des Organisationskomitees. Zusammen haben wir vieles geschafft: 31.600 Anfragen, das Marathon wird 6 Stunden lang auf dem National-Tv-Sender RAI übertragen, die gesamten Dolomiten-Passstraßen werden für das Rennen gesperrt. Es ist einfach herrlich, in der Ruhe und Schönheit der Berge, über 9.000 Teilnehmer die kurvigen Straßen hochradeln sehen. Dieser Art von Tourismus sollten wir nachgehen, nachhaltig, ruhig, im Respekt der Umwelt, jedoch atemberaubend.
Viele kleine Dinge im Hotel La Perla regen zum Nachdenken und reflektieren an. Welchen Gast wünscht sich Michil Costa im Hotel La Perla, oder anders, was sollte er mitnehmen, wenn er nach seinem Aufenthalt das La Perla wieder verlässt?
Ich wünsche mir zwischen uns und unseren Gästen, einen Gedanken-Austausch, wenn der Gast geht nimmt er ein Teil von uns mit, und lässt ein Teil von sich bei uns liegen. Es entsteht eine Verbindung, der Gast soll sich immer wieder an uns erinnern, und wir uns an ihn. Wir sprechen ja gewollt von Gästen, nicht von Kunden.
Hotel La Perla Corvara - die Region Alta Badia in den Dolomiten zieht mit ihren Pisten und Gipfeln Skifahrer und Wanderer gleichermaßen an. In letzter Zeit kommen dank der zahlreichen erstklassigen Restaurants auch vermehrt Gourmets in diese herrliche Gegend. Eine der besten kulinarischen Adressen ist La Stüa de Michil im La Perla, einem Hotel in Corvara in Familienbesitz. Das Restaurant wurde mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und ist der Beweis dafür, dass die Auszeichnung kein übertrieben formales Ambiente voraussetzt. Das Speisesaal ist holzvertäfelt. Kerzen sorgen für eine dezente Beleuchtung und Antiquitäten und Originalkunstwerke runden das Ambiente ab
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Hotelausstattung10
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Zimmerausstattung10
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Gastronomie10
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Sportangebote9
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Wellnessangebote9
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Gesamteindruck10
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