Die Sarntaler Alpen in Südtirol
Wander- und Radtouren in den Sarntaler Alpen
Der nach dem 45 Kilometer langen Tal benannte und zweigeteilte Südtiroler Gebirgszug zwischen dem Etsch-, Eisack-, Passeier– und Jaufental ist trotz seiner zentralen Lage noch immer ein Geheimtipp. Der höchste Gipfel der Sarntaler Alpen ist der Hirzer (Punta Cervina) mit 2.781 Metern. Die Grenze zwischen den Gemeinden Sarntal und Freienfeld sowie dem Sarntal und dem Wipptal markiert das 2.211 Meter hohe Penser Joch (Passo di Pennes) bei Sterzing.
Im Sarntal fließt die Talfer, die am Penser Weißhorn in den “Sarntaler Alpen” entspringt und die in Sarnthein – dem Zentrum des Sarntals – durch eine hölzerne Fußgängerbrücke gequert wird, deren Dach die Passanten bei der Überquerung des Flusses schützt. Sarnthein ist der Hauptort der Gemeinde Sarntal, zu der der größte Teil der Talregion gehört. Während im Deutschen zwischen dem Namen des Tals und des Ortes kein Unterschied besteht, heißt das Sarntal im Italienischen Val Sarentino, während die Gemeinde einfach Sarentino heißt.
Die Gemeinde Sarntal Südtirol mit ihren knapp 7.000 Einwohnern gliedert sich insgesamt in 28 Ortsteilen. Überregional bekannt ist die Gemeinde in der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern vor allem für ihr traditionelles Kunsthandwerk: Berühmt sind die Federkielstickerei, die regionale Holzbildhauerei, die Herstellung von Filzpantoffeln und die Weiterverarbeitung von Loden.
Die Sarntaler Alpen: Handwerkskunst und Qualität
Federkielstickerei wird nur noch an wenigen Orten der Welt ausgeübt. Früher galt die hochwertige Ledersticktechnik, bei der Verzierungen und Kanten von Lederwaren mit gespaltenen Pfauenfederkielen bestickt wurden, ein echtes Statussymbol und entsprechend teuer. Gerade an Trachtenledernen Kleidungsstücken und deren Accessoires wie Hosenträgern oder Gürteln kam die prachtvolle Bestickung zum Einsatz und war im Kontrast zwischen dunklem Leder und weißen Kielen gut zu sehen. Dass diese Kunst heute rar ist, Trachten aber gefragt sind, verleiht der kunsthandwerklichen Trachtenproduktion im Sarntal starke Bedeutung und macht die hier gefertigten Stücke so attraktiv.
Dies gilt auch für den Sarner Jangger, Strickjacken höchster Qualität, mit farblich abgesetzten Kanten. Diese und der hohem Kragen sind auch ein Zeichen für die typischen Lodenjacken der Gegend. Loden gibt es im Sarntal allerdings von Kopf bis Fuß: Dort bewähren sich mit angenehmer Wärme die Toppar, Sarner Hausschuhe aus Lodenstoff. Sie sorgen mit einer gefilzten Sohle für ein angenehm natürliches Fußklima.
Auch die Schnitzereien des Sarntals sind berühmt. Vor allem sakrale Motive wie Christus-, Marien- und Heiligenfiguren und Weihnachtskrippen, bilden das Repertoire der ansässigen Holzschnitzmeister. Aber auch moderne Kunst ist zu finden. Und wer nach Gebrauchsgegenständen Ausschau findet beispielsweise gedrechselte Holzteller und Behälter aus Zirbenkiefern, deren Holzduft beruhigend wirkt. Gesund wirkt auch das Öl der Sarner Latschenkiefer, das neue Spannkraft verleiht. Seine ätherischen Öle beleben Haut und Muskeln – beispielsweise bei Massagen – und entfalten heilsame Wirkung für Atemwege und Erkältungskrankheiten.
Sarntaler Alpen: Natur pur im Sommer wie im Winter
Im Sarnthein in Südtirol paaren sich die heimischen Produkte mit einer Erholung, die über den Urlaub Sarntal hinausreicht. Wer aber hier ist, der findet im Tal der Sarntaler Alpen für Feriengenuss und Entspannung ein vielseitiges Wandergebiet. Wandern im Sarntal ist in der mit rund 300 QuadratkilometerFläche größten zusammenhängenden Gemeinde Südtirols auf abwechslungsreichen Wanderwegen für Ansprüche aller Art möglich.
Wandern Sarntal oder einfach Ausflüge in den Sarntaler Alpen sind auch im Winter ein großes Vergnügen. Schneeschuhwanderungen mit anschließender Schlittenfahrt zurück ins Tal sind ein außerordentlich beliebter saisonaler Zeitvertreib. Im Sommer ist die Auswahl für Wandern im Sarntal natürlich um einiges größer, markierte Wege führen zum Beispiel auf die zahlreichen Berghütten, zu den ursprünglichen Almen oder auf die Stoanernen Mandlen, die Sarner Scharte, das Sarner Weißhorn oder die Jakobsspitze.
Ebenfalls empfehlenswert ist das Wandergebiet Reinswald, ein bekannter Weg dort, für den rund 2 bis 3 Stunden veranschlagt werden sollten, ist der 9 Kilometer lange Panoramawanderung über den Latschensteig durch das Mühlental. Stationen dieser Wanderung im Sarntal Südtirol sind die Bergstation der Kabinenbahn, die Getrum-Alm, das Mühlental entlang des Getrumbaches und der Parkplatz an der Kabinenbahn. Einkehrmöglichkeiten gibt es auf dem Pichlberg, der Getrum-Alm und in der Hofschenke Reinswalder Mühlen.
Um einiges länger dauert hingegen die „Hufeisentour“ durch die Sarntaler Alpen. In sieben Tagesetappen geht es beim Wandern Sarntal von Sarnthein in Südtirol aus zum Rittner Horn Haus und Schutzhaus Latzfonser Kreuz, zur Marburger Hütte, zum Alpenrosenhof auf dem Penser Joch, zur Hirzerhütte, in die Ortschaft Weißenbach, zur Meraner Hütte und auf den Möltner Kaser.
Radeln im Sarntal
Das Tal ist auch für Radtouren eine bestens geeignete Region. Geführte oder eigenständige, einfache als auch schwierige Touren mit bis weit über 1500 Meter Höhenunterschied sind vor Ort je nach Geschmack und persönlicher Fitness möglich. Eine tolle Herausforderung für jeden Bergradler ist beispielsweise die 51 Kilometer lange „Hexentour“ von Bozen bis in die Stoaneren Mandlen, die eher schwere Route überwindet 1887 Höhenmeter und benötigt ein Zeitpensum von ungefähr 4,5 Stunden.
Einen leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad weist hingegen die 36 Kilometer lange Tour von Sarntal über Ritten bis nach Waidbruck auf. Bei dieser Strecke im Herzen Südtirols absolviert man in 3 Stunden um die 1150 Höhenmeter.
Die Sarntaler Alpen: Geschenke und Genüsse
Bekannt ist das Sarntal auch für den vorweihnachtlichen Sarner Alpenadvent bekannt, auf diversen Weihnachtsmärkten kann man dann schöne Souvenirs und nützliche Geschenke, eben die aus Holz gedrechselten Teller, die Stickereien mit gespaltenen Pfauenfedern – beispielsweise in Form einer hochwertigen Geldbörse –, aber auch Imkereiprodukte und Honiglebkuchen sowie den aromatisch-würzigen Bergkäse der Gegend käuflich erstehen.
So erweist sich das Sarntal als eine Feriengegend die zu jeder Jahreszeit ihren Besuchern spezielle Reize bietet und in der sich Gastfreundschaft, Kunsthandwerk und Natur in eindrucksvoller Weise ergänzen.
Video – Die Sarntaler Alpen
Bilder – Die Sarntaler Alpen
Die Wanderfreunde unter Ihnen finden im Sarntal ein wahres Paradies mit zahlreichen markierten Wegen in verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Diese sind allesamt gut gesichert und übersichtlich. Ob Sie Lust auf entspannende Spaziergänge, auf Wanderungen zu Alm- und Schutzhütten oder auf Hochtouren in schwindelerregenden Höhen haben - im Sarntal kommt jeder auf seine Kosten! Bestaunen Sie das atemberaubende Panorama der Sarntaler Alpen und bewundern Sie die 541 Bauernhöfe im Sarntal. Ein Wanderbus bringt Sie einfach und bequem zu den verschiedensten Ausgangspunkten Ihrer Ausflüge! Die Sarner sind bekannt für Ihre Verbundenheit zu Traditionen und antiken Bräuchen. An religiösen Festlichkeiten und Kirchtagen beteiligt sich die Dorfbevölkerung sehr rege. Zu diesen Anlässen trägt Jung und Alt die schönsten handbestickten Sarner Trachten stolz zur Schau.
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