Rachel Bayerischer Wald: Winterwanderung in Bayern
Winterwanderung im Bayerischen Wald: Auf den Großen Rachel
Der Nationalpark Bayerische Wald war für mich bis heute ein blinder Fleck. Wenn man die Münchener Hausberge und die Alpen quasi vor der Haustüre hat, stellt sich die Fragen, warum gut zwei Stunden nach Osten fahren. Zwei Dinge haben sich ab heute geändert: Ich kenne den Bayerischen Nationalpark nun ein bisschen und ich werde wieder nach Osten fahren. Nationalparks wie der Bayerische Nationalpark oder der Berchtesgadener Nationalpark haben ihre ganz eigene Atomsphäre. Die Natur wird hier in der Regel vollkommen sich selbst überlassen, im positivem wie im negativem Sinne. Den Großen Rachel, den ich mir als Tour für die “Erstbegehung” des Nationalparks rausgesucht hatte, ist vor einigen Jahren von einer Borkenkäferplage befallen worden. Teilweise gespenstisch stehen Stümpfe und tote Baummasten in der Landschaft. Aber die Besteigung lohnt sich trotzdem, die Strecke ist auch im Winter gut begehbar, auch wenn es ab dem Rachelsee doch deutlich steiler und tief verschneiter wird. Die rund 10 Kilometer sind abwechslungsreich und bieten im unteren Teil einen Urwalt- und Eiszeit-Lehrpfad an – für wen das denn ein Argument ist. Ein kleiner Abstecher zum Rachelsee und im Sommer auf das Waldschmidthaus runden die Tour ab. Die Tour ist ein Schutzgebiet für Auerhähne, daher sollten Wanderer auf den gut gekennzeichneten Pfaden bleiben. Die Rachlwanderung ist auf jeden Fall eine empfehlenswerte Strecke unter den Wandertouren im bayerischen Wald.
Großer Rachel Wandern: Der Charakter
Einfache Winterwanderung im Bayerischem Wald. Das erste Drittel geht leicht ansteigend unterhalb des Steinkopfs entlang und ist nicht mehr als die Präambel für den Aufstieg ab dem Rachelsee. Ab hier schiebt man sich durch den teilweise knöcheltiefen Schnee noch gut 1,5 Stunden bis zum Gipfel. Der Abstieg erfolgt relativ unspektakulär am Waldschmidthaus vorbei, und schlängelt sich dann, eine von Rodlern und Skitourengehern genutzten Waldpfad, bis zum Einstiegspunkt der Tour zurück. Im Winter und Sommer eine schöne Runde – zumindest im Winter war der Berg nicht überlaufen.
Großer Rachel Wandern: Die Tourbeschreibung
Startpunkt ist entweder in Spiegelau (dann, im Sommer mit dem sogenannten “Igelbus” bis G’fäll, da die Straße ab 8.00 Uhr für den PKW-Verkehr gesperrt wird) oder, wer im Winter mit dem eigenen Fahrzeug anreist, bis zum Wanderparkplatz am Ende der Stichstraße in G’fäll. Die Wanderung beginnt auf einer breiten Forststraße, die nicht allzu steil, stets mit einem “Specht” markierten Weg durch den schattigen und naturbelassenen Wald bergauf führt. Nach gut zwanzig Minuten erreicht man eine Schutzhütte und hat hier die Möglichkeit, zur Felsenkanzel hinab zu steigen, und von dort die Aussicht in Richtung Nordwesten, zum Großen Arber, zu genießen. Weiter geht es aber der Schutzhütte dem “Specht” folgend. Nach etwa einer Stunde Gehzeit lichtet sich der Wald und das Ausmaß des oben beschriebenen Borkenkäferbefalls wird noch mehr sichtbar.
Nach gut einer Stunde erreicht man den Abzweiger Richtung Rachelsee, den man im Sommer in die Tour einbauen kann. Da der Große Rachel im April 2013 noch tief verschneit war, kann man bei einer Winterwanderung den Abzweiger auslassen und folgt ab nun dem “Auerhahn”, dem nun deutlich steiler ansteigenden Pfad Richtung Gipfel, der bald linker Hand sichtbar wird. Je nach Schneelage kann hier ein wenig Trittsicherheit und Kondition nötig sein, um nach circa 1,5 Stunden den Gipfel des Großen Rachel zu erreichen. Selbst hier oben hat der kleine Käfer gewütet und beim Blick Richtung Tschechien auf den Böhmer Wald oder Nordwesten zum Großen Arber ist von wenig Ästen, dafür umso mehr von wie Telefonmasten in den Himmel ragenden Baumstämmen gesäumt.
Der Abstieg geht dem “Auerhahn” folgend hinab und man erreicht nach wenigen Minuten das Waldschmidthaus, das erst ab Mai geöffnet ist. Dem Hauptweg folgt man weiter und erreicht nach gut einer Stunde wieder den Wanderparkplatz in G’fäll.
Ankunft: Großer Rachel Wandern
Ankunft ist der Wanderparkplatz in G’fäll (kostenfrei, Winter).
Fazit: Großer Rachel Wandern
Klar, die Wanderung kann man im Sommer wie im Winter gehen – wir fanden die Wanderung “Rachel Bayerische Wald” als Winterwanderung sehr anspruchsvoll und landschaftlich interessant. Der Nationalpark Bayerischer Wald zeigt hier sein ganz eigenes, tief verschneites, Gesicht.
Tipp: Unbedingt ausreichend Flüssigkeit und Proviant mitnehmen – unterwegs gibt es im Winter keine Einkehrmöglichkeiten.
Zum Ende des Artikels, noch ein ​Wandertipp unseres HIKE+BIKE Redakteurs und ​Wanderexperten, Stefan Opitz. Diesen solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen:
​Stefan Opitz // HIKE+BIKE Wanderexperte
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2 Kommentare
Hallo an alle Berg-Fans 🙂 bin die Tour auch vor kurzem gegangen…war eine tolle Runde und obwohl ich konditionell nicht so on Top bin hab ich es gut geschafft. Der Tiefschnee war manchmal etwas gemein und die Brotzeit beim Gipfelkreuz umso besser 😉 …also einfach mal selbst ausprobieren…viel Spaß dabei!!
Hallo Frauke, freut mich, das dir die Tour auch so gut gefallen hat. Wenn die Tipps für Touren im Bayerischen Wald hast, poste sie hier doch, bin immer auf der Suche nach Empfehlungen, gerade aus der Ecke. LG