Alpinisteig Dolomiten: Klettersteig oder alpine Bergwanderung – beides!

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Durch die senkrechten Felswände des Elfers führt der berühmte Alpinisteig (Strada degli alpini) heute als Klettersteig auf ehemaligen italienischen Versorgungspfaden zur Sentinellascharte.

Durch die senkrechten Felswände des Elfers führt der berühmte Alpinisteig (Strada degli alpini) heute als Klettersteig auf ehemaligen italienischen Versorgungspfaden zur Sentinellascharte.

Alpinisteig Dolomiten: Klettersteig oder alpine Bergwanderung – beides!

Der historisch-militärische Steig in den Sextener Dolomiten – der Alpinisteig in den Sextener Dolomiten

Der Alpinisteig befindet sich in den südlichen Kalkalpen, mitten in den Sextener Dolomiten. Der durch die senkrechten Felswände des Elfers führende, berühmte Alpinisteig, (Strada degli alpini) ist heute ein Klettersteig (oder ein gut versicherter Steig), der auf ehemaligen italienischen Versorgungspfaden zur Sentinellascharte führt.

Alpinisteig Dolomiten – die Geschichte

Der Alpinisteig ist eine gut erhaltene Weganlage aus dem Ersten Weltkrieg, die zeigt, wie geschickt militärische Wege angelegt wurden. 1915 wurden die Sextner Dolomiten zum hochalpinen Frontgebiet. Die italienischen Soldaten haben sich die wichtigsten Höhen gesichert. Auf der Rotwand aber saßen die Einheimischen und hielten die Sentinellascharte und die Elferscharte. Noch vor Kriegsausbruch haben die Schützen hier eine Trasse gelegt, die den natürlichen Gegebenheiten folgte. Später wurde sie von den Alpini zum Höhenweg „Strada degli Alpini“ ausgebaut.

Alpinisteig Dolomiten: Charakter des Klettersteigs

Schwere Bergtour oder leichter Klettersteig? Im eigentlichem Sinne kein Klettersteig, es gibt zahlreiche versicherte Passagen die für Geübte mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch ohne Klettersteigset begangen werden können. Aufgrund der Länge und der zurückzulegenden Höhenmeter sollte gute Kondition mitgebracht werden. Der italienische Teil Alpinisteig ist eines der Highlights der Sextener Dolomiten. Der Aufstieg über die Zsigmondy Hütte ist in gut zwei Stunden zu bewältigen, allerdings durch die Tourengeher zu den Drei Zinnen immer gut besucht.

Die Zsigmondy Hütte

Die Zsigmondyhütte (italienischer Name: Rifugio Zsigmondy Comici) ist eine Schutzhütte in den Sextener Dolomiten. Sie befindet sich auf einem Felsrücken am Fuß des Zwölferkofels auf einer Höhe von 2224 Meter. Die Hütte wurde nach dem bekannten Wiener Alpinisten Emil Zsigmondy benannt. Im Jahre 1948 wurde der zweite Name Comici, nach dem italienischen Alpinisten und Bergführer Emilio Comici (1901–1940) aus Triest, hinzugefügt.

Blick vom Inneren Loch

Blick vom Inneren Loch: Der Alpinisteig in den Sextener Dolomiten

Alpinisteig Sextener Dolomiten: Die Tourenbeschreibung

Ausgangspunkt der Roundtour ist der Parkplatz (gebührenpflichtig) am Ende der Straße von Sexten / Moos kommend ins gut ausgeschilderte Fischleintal. Ab hier folgt man einem breiten Forst- und Versorgungsweg (102) bis zur Talschlusshütte (Rifugio al Fonovalle, 1.548 m). Ab hier beginnt, wenige Minuten nach der Hütte, der Aufstieg über einen schmalen Bergpfad (103) über den Dolomiten Höhenweg zur Zsigmondy hütte (Rifigio Zsigmondy-Comici-Hütte, 2.224 m). Die mit einem herrlichem Panorama auf den Zwölferkogel und den Kleinerzwolfer sowie den sich gegenüber befindlichen Alpinisteig gelegene Hütte des italienischen Alpenvereins ist letzte Raststation der gesamten Tour. Wer hier seine Vorräte auffüllen will, ist gut beraten, dies zu tun.

Gleich hinter der Hütte beginnt der Aufstieg auf dem Bergpfad 103, der sich leicht ansteigend und unterhalb der Zwölferkofels (3.011 m) in Richtung Eissee hinaufzieht. Hier ist selbst im Sommer noch mit einigen Schneefeldern zu rechnen die man aber gefahrlos passieren kann. Ab dem Eissee beginnt dann der Einstieg in den eigentlichen Alpinisteig (101), der gut beschildert nach links abbiegt. Zunächst ist ein Geröllfeld zu überqueren bevor man den in den Ersten Weltkriegsjahren angelegten Versorgungssteig erreicht, der sich ab nun entlang der steil abfallenden Wände des Hochbrunner Schneid entlangschlängelt. Eines der Highlights des Steigs ist das Innere Loch – schaut man von innen gen gegenüber gibt das Licht / Schattenspiel ein “Kreuz” frei. Diese Passage ist an vielen Stellen mit Drahtseilen versichert, so das man gegebenenfalls mit Klettersteigset sichern kann. Der Rest des Steiges geht in einen Gebirgspfad über, der an alten, verfallenen, militärischen Einrichtungen und Scharten vorbeiführt. An der Wegekreuzung an der Elferscharte biegt man nach links ab und begibt sich nun auf den Abstieg (124) über ein Kar. Die Passage und der gesamte Abstieg bis zur Talschlußhütte ist ziemlich mühselig und im oberen Teil steil abfallend. Nach dem das Kar durchschritten ist gelangt man zur letzten Wegekreuzung und hält sich hier an die Beschilderung zur Talschlußhütte (122), die man gut 60 Minuten später erreicht. Mit insgesamt 6-7 Stunden Gehzeit und 1.500 Höhenmetern sollte man Kondition und Verpflegung für unterwegs mitbringen.

Alpinisteig Dolomiten: Ankunft

Parkplatz am Ende des Fischleinbodens gegenüber des Hotels Dolomitenhof.

Fazit: Alpinisteig Dolomiten

Atemberaubend – Landschaft, Historie, Aussicht und Klettersteig. Ein Muss auf jede Tourenliste in den Alpen. Tipp: Einkehr in der Zsigmondy Comici Hütte und Trinkwasservorräte auffüllen – ab hier gibt es mehrere Stunden kein Trinkwasser mehr.

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Bilder Alpinisteig Dolomiten

90%
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Schwierigkeit

Der Alpinisteig, die Strada degli Alpini, ein Versorgungsweg der italienischen Alpini-Soldaten des ersten Weltkrieges ist ganz sicher keine Straße. Zu verwegen haben sich die Soldaten einen Weg durch die senkrechte Bergflanke gebahnt. Der Alpinisteig ist ebenfalls ein Mittelding zwischen gesichertem Höhenweg und leichtem Klettersteig. Der erste Teil vom Äußeren Loch bis zur Elferscharte ist u.E. unproblematisch zu gehen. Geübte Bergwanderer werden hier vielleicht sogar auf eine Sicherung verzichten. Der weitere Wegverlauf von der Elferscharte bis zur Sentinella-Scharte hat einen gänzlich anderen Charakter. Nur sehr schmale Wege, schlechtere Sicherungen, erhöhte Steinschlag-Gefahr, Altschnee-Felder etc. machen diesen Teil erheblich schwieriger. Wir waren Ende Juli da, trotzdem gab es noch Schneefelder. Bei unsicheren Wetter/Regen kann dieser Abschnitt ziemlich gefährlich werden (z.B. Vereisung).

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