Die Watzmann Ostwand und dieÜberschreitung des Watzmann
Klassiker im Nationalpark Berchtesgadener Land: Die Watzmann Überschreitung
Diese Bergtour hatte ich mir schon lange vorgenommen. Die Überschreitung des Watzmann. Zum einem bin ich sehr gerne im Berchtesgadener Land unterwegs, zum anderen, so klischeehaft die Bootsfahrt und die Trompetensignale über und am Königssee auch sein mögen, die Gebirge rund um den Königssee sind etwas ganz besonderes. Die Landschaft ist teilweise wie gemalt und der Nationalpark Berchtesgaden lässt eben auch einen anderen, oft viel natürlicheren Blickwinkel auf die Natur zu. Die Hüttentouren in der Region sind sehr beliebt und leider auch oft überlaufen, aber auch Mountainbike Touren, die konditionell und landschaftliche etwas ganz besonderes sind, gibt es jede Menge.
Aber zurück zum Wandern: Die Watzmann Überschreitung ist aus technischer und konditioneller Sicht vielleicht die größte Herausforderung in der Region. Ein Highlight aus meiner Sicht beim Thema “Wandern Deutschland”. Beim Streckenwahl zur Watzmann Ostwand hat man hingegen keine große Auswahl – es gibt quasi nur diese eine Route über den Watzmann. Eine Übernachtung im Watzmannhaus (siehe dazu Watzmannhaus Reservierung) ist bei der Überschreitung zu empfehlen – die Runde ist sonst durch den Abstieg aus meiner Sicht einfach zeitlich schwer zu bewältigen (zumindest in der hier vorgeschlagenen Begehung, siehe GPS Wandern von Outdooractive unten).
Während der Charakter bis zum Watzmannhaus eher einer schweren Bergtour entspricht, ist der obere Teil eher leichtes Bergsteigen – zumindest empfehle ich nicht völlig ungeübten sich hier auf den Weg zu machen. Dazu gibt es einfach ein paar technische Passagen und gerade der Rückweg erfordert einiges an Ausdauer – bei Hitze oder Regen zieht sich die Strecke bis zum Ausgangspunkt doch erheblich. Wer also seine Besteigung der Watzmann Ostwand plan, geübt, trittsicher und motiviert ist, der kann sich die Tour ja mal auf die To Do Liste schreiben.
Watzman Ostwand: 1.800 Meter Wandhöhe
Wer nicht die Watzmann Überschreitung plant, sondern direkt wie Watzmann Ostwand erklettern will, der findet eine klettertechnische (mit 3+ im Grunde leicht) nicht sonderlich schwierige Route vor, die aber mit ganz anderen Schwierigkeiten aufwartet. Bei einer Wandhöhe von 1800 Meter und einer Kletterlänge von 3 Kilometer kann man sofort erahnen, welche. Bei der Besteigung wird man mit Zeitproblemen zu tun bekommen. Gefragt ist daher schnelles – meist seilfreies – Klettern und guter Orientierungssinn. Wir wollten die Watzmann Ostwand nach der Überschreitung angehen sind aber am schlechten Wetter gescheitert und müssen es im nächsten Jahr wieder versuchen.
Watzmann Ostwand Runde: Charakter der Überschreitung
Schwere Bergtour die Planung, Kondition und Trittsicherheut voraussetzt.
Watzmann Ostwand Runde: Die Tourbeschreibung
Aufstieg zum Watzmannhaus (1.915 Meter) siehe Tour 1 Watzmannhaus. Vom Watzmannhaus kurz in eine Senke absteigen und auf dem Weg in Richtung Hocheck zu den ersten Versicherungen (sogenannter Hochecksteig – A). Danach wieder Gehstrecke bis kurz vor den Hocheck-Gipfel. Den Gipfel erreicht man in kurzer, sehr leichter Kletterei (Stellen max. 1-).
Hocheck (2.651 m) – Mittelspitze (2.713 Meter): Von der Biwakhütte hinter dem Gipfel des Hochecks (hier legt man das Klettersteig-Set an) folgt man dem Zackengrat (A/B und A), teilweise auch kurz westlich davon (teilweise ungesichert), bis zu einer markanten breiten Platte. Über diese aufwärts (A), dann kurz ungesichert bis zu einem Gratstück (A) westlich vom Hauptgrat im Bereich eines Felsenfensters, über das man kurz absteigt. Danach erreicht man ein “Rampensystem” (A in der Mitte kurz B) das einen zur Mittelspitze führt.
Mittelspitze (2.713 m) – Südspitze (2712 m): Vom Gipfel der Mittelspitze zuerst kurz westlich, dann gleich wieder südlich am luftigen Grat abklettern (A und B), bis man westlich nach einer Rinne (A) wieder flacheres Gelände erreicht. Meist im Bereich des Grates weiter, bis man erneut im Zickzak (B und ein ausgesetztes ungesichertes Band) absteigt. Danach weiter hinunter (A – Stellen B) bis man in eine Scharte vor einem zackigen, Aufschwung gelangt. Dieser schrofe Gratteil wird westlich umgangen und man erreicht wieder den Grat (zuletzt A). Einen Block westlich umgehen (A), dann wieder absteigen (A) und ungesichert (Steigspuren, westllich vom Hauptgrat) weiter in eine Scharte (zuletzt A). Im Bereich des Grates (A) beziehungsweise östlich davon auf den Gipfelblock zu (A/B). Der Gipfelblock wird westseitig (A und eine letzte kurze Stelle B) erstiegen und man steht auf der Südspitze (2.712 m).
Von der Südspitze (auch Schönfeldspitze), geht es weiter über oder neben einem Grat hinab (drahtseilversichert). Durch eine Schotterrinne geht es nun weiter zu einem großen Geröllhang (Oberes Schönfeld) bergab. Weiter über Steilsfufen und über einen Geröllhang hinab in das Untere Schönfeld. Hier geht es in Südrichtung durch einen Graben hinab und dann über einen teils ausgesetzten Steig stellenweise steil bergab. Das letzte Stück führt fast eben in den Talkessel des Wimbachgries hinab. Im Talboden angelangt quert der Weg das breite Geröllbett und man erreicht bald einen breiteren Weg. Diesem folgt man nach rechts und wandert zunächst weiter durch Lärchenwald, dann das Kiesbett noch einmal querend hinab zum Startpunkt, der Wimbachgrieshütte und dem Parkplatz an der Wimmbachklamm.
Hocheck
Das Hocheck ist circa 860 Meter hoch. Der Gipfel des Hocheck ist in circa 50 Minuten zu Fuß und in circa 10 Minuten mit der Seilbahn aus Oberaudorf erreichbar. Vom Gipfel des Hocheck hat man eine gute Aussicht zum Kranzhorn und Spitzstein, die auf der anderen Seite des Inntals liegen.
Ankunft: Watzmann Überschreitung
Wanderparkplatz an der Wimbachklamm.
Watzmannhaus Reservierung
Das Watzmannhaus hat in der Regel ab Mai geöffnet. Reservierung vor der Watzmann Überschreitung ist empfohlen und kann unter folgender Nummer beim Hüttenwirt erfolgen: +49 08652 / 96 42 22
Fazit: Watzmann Ostwand und die Überschreitung des Watzmann
Zwei Projekte die auf jede Bergsteigerliste gehören! Die Überschreitung ist eine anstrengende Bergtour die man in zwei Etappen planen sollte. Die Besteigung der Watzmann Ostwand bedarf ebenso ein intensiven Planung, schnelles Klettern und sehr gute Kondition. Für beides sollte das Wetter passen, wir hatten an der Watzmann Ostwand leicht nicht das Glück, kommen aber wieder.
Tipp: Rechtzeitig an die Watzmannhaus Reservierung denken