Wandern Appenzell: Ursprünglichkeit und eine atemberaubenden Berglandschaft

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Urlaubsregion Appenzell: Wandern und Biken in der Schweiz

Urlaubsregion Appenzell: Wandern und Biken in der Schweiz

Wandern Appenzell: Urlaub im Kanton Appenzell Ausserrhoden

Ursprünglichkeit und eine atemberaubende Berglandschaft

Appenzell steht für Alpfahrten, Viehschauen und Streichmusik und natürlich vieles mehr – aber obwohl die Menschen in der Region durchaus offen für Zeitgenössisches sind, ist dieser Brauchtum in Appenzell noch lange nicht zur Folklore geworden. Appenzell-Innerrhoden und Appenzell-Außerrhoden. Diese beiden Kantone das Appenzellerland im Nordosten der Schweiz. Man denkt natürlich sofort an den bekannten Appenzeller Käse aus der Region. Dabei hat das Appenzellerland weitaus mehr zu bieten: Malerische verschlafene Dörfer, Hügel, Wälder und Wiesen prägen das Landschaftsbild. Oft findet man auch einzelne Häuser und Höfe in freier Natur. In sogenannten Wertschaften (Gaststätten) treffen sich die Dorfbewohner zum Plausch. Obwohl die Natur in der Region eine sichtbar große Rolle spielt, ist die Infrastruktur gut ausgebaut. Der Säntis ist der bekanntest Gipfel des Kantons Appenzell und ist ist besonders bei Bergsteigern, Skifahrern und Wanderern beliebt.

Gerade im Appenzellerland werden Bräuche gut gepflegt, oft gepaart mit traditioneller Volksmusik. Im Mai etwa fahren Sennen (Hirten) kostümiert mit ihren Tieren auf die Alp. Auch die Alpfahrt Anfang Sommer, das Silvesterchlausen, die Blochumzüge sowie das Viehschauen im Herbst sind feste Bestandteile der örtlichen Kultur. Des Weiteren kommen Nordic-Walking-Begeisterte im Nordic Fitness Park auf ihre Kosten. Das Appenzellerland verfügt über sieben Fitnesszentren mit insgesamt 350 Kilometern beschilderten Wegstrecken, die sich in ihrem Schweregrad unterscheiden. Weitere Highlights sind die Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg und die Kronberg-Bobbahn.

Wandern Appenzell: Geschichte von Appenzell Ausserrhoden

Der Sage nach hat ein Riese einen Sack voll Häuser auf seinem Rücken durchs Appenzell getragen und ist am höchstem Berg in der Region, dem Säntis, hängen geblieben. Etwas erstaunt darüber, dass der Sack plötzlich so leicht sei, bemerkte er, dass die Häuser, die er im Sack trug, durch einen Schlitz im Rucksack herausgefallen waren. Als der Riese sah, wie anmutig die verstreuten Häuser aussahen, beschloss er, sie so zu belassen. Soweit die Legende. Tatsache ist, dass die Appenzeller Hügellandschaft mit all den Dörfern und Weilern märchenhaft aussieht. Was liegt da näher als die Wanderschuhe zu schnüren oder sich mit dem Fahrrad auf den Weg zu machen, diesen traumhaften Kanton zu erkunden.

Appenzell Ausserrhoden ist seit seiner Trennung, die konfessionelle und wirtschaftliche Hintergründe hatte, von Appenzell Innerrhoden vor mehr als 400 Jahren ein eigenständiger Kanton. Das aus 20 Gemeinden bestehende Kanton hat mit der Stadt Herisau seinen Hauptort. Insgesamt leben hier nur etwa 53.000 Menschen. Obwohl nicht in der Verfassung festgeschrieben, gilt Herisau als Hauptort. Das Land Appenzell wurde 1513 als dreizehnter Ort in die Eidgenossenschaft aufgenommen. Deshalb feiern 2013 beide Appenzell Kantone gemeinsam dieses Jubiläum. Aufgrund seiner fortschrittlichen Textilindustrie war Appenzell Ausserrhoden im 18. Jahrhundert – und in Nischenbereichen bis ins 20. Jahrhundert – eine Industriehochburg mit einem bis heute nicht mehr erreichten Einwohnerhöchststand von knapp 58 000 Einwohnerinnen und Einwohnern um 1910.

Wandern im Kanton Appenzell-Ausserrhoden

Wandern im Kanton Appenzell-Ausserrhoden

Wandern Appenzell Ausserrhoden

Das Appenzellerland besitzt mit über 1.200 km markierten Wanderwegen das dichteste Wandernetz der Schweiz. Der Alpstein mit seinen drei Bergketten ist nicht nur das bekannteste Bergwanderungsgebiet der Ostschweiz, sondern auch das meistbesuchte. Neben Wandern stehen hier auch Gleitschirmfliegen, Klettern, Biken oder Fischen auf dem Programm. Im Winter werden Winterwandern, Schneeschuhlaufen, Schlitteln sowie Skifahren angeboten. “Wandern Appenzell Außerhoden” ist das Stichwort für Urlauber, die die steilen Berge im Alpstein oder die Hügellandschaft des Kantons zu Fuß entdecken möchten. Im Winter ist das Schneeschuhwandern durch den tiefen Schnee der unberührten Natur sehr gefragt. Ansonsten gibt es auf dem insgesamt über 1.200 Kilometer langen Netz von Wanderwegen zahlreiche Themenwanderwege, wie dem Witzwanderweg, dem Gesundheitsweg oder dem Barfußweg Gonten.

Eine schöne Wanderroute führt von Urnäsch bis nach Schwägalp. Wie in den Voralpen üblich, sieht man des Öfteren landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Kühen. Vor allem Milch und Käse wird hier produziert. Die Höhendifferenz beträgt 760 Meter; die Strecke von 11 Kilometern schafft man in etwa 4 Stunden. Die Schwierigkeit der Wanderung ist nicht allzu hoch.  Die Tour beginnt in Urnäsch. Das Gebiet ist bekannt für seine imposante Hügellandschaft. Am kleinen Fluss Urnäsch wandert man über Weiden und Wiesen zur Hochalp Richtung Säntis. Nach dem Aufstieg ist der Weg zwischen Hochalp und Schwägalp nicht mehr so anstrengend. Hier trifft man auf eine wunderschöne und überwiegend unter Naturschutz stehende Landschaft. Man kommt an Wasserfällen vorbei, durchquert einen Wald und den Naturerlebnispark Schwägalp mit all seiner Vielfalt. Wer sich für die Herstellung von Käse interessiert, sollte die Alp-Schaukäserei besuchen. Einen fantastischen Panoramablick von ganz oben hat man auf dem Säntis, auf den man mit der Säntisbahn gelangt. Nun kann man entweder im Appenzeller Berghotel Schwägalp übernachten oder mit dem Postauto zurück nach Urnäsch fahren.

Appenzell Ausserhoden: Wanderung auf den Säntis

Der Säntis ist das Wahrzeichen der Bodenseeregion. Der weithin gut sichtbare Berg ist bekannt für extreme Wetterbedingungen, die sonst nur im Hochgebirge vorkommen. Hier wurde im Jahr 1882 eine erste Wetterstation eingerichtet, die seitdem noch betreut ist und Wetterdaten liefert. Vom 2.502 Meter hohen Gipfel reicht der Blick über ganze sechs Länder. Der Startpunkt ist der Säntisweg, der 400 Meter südwestlich von der Talstation Schwägalp, beginnt. Der Gebirgsweg geht nun recht steil zur Felsbastion «Musfalle» hinauf, die aber drahtseilsichert ist und keinerlei technische Probleme darstellt. Weiter geht es über ein breites Gras- und Geröllband, dann am Fuße einer Felswand entlang. Man gelangt zum «Ellbogen», von wo der Weg wieder steil aufwärts führt. Über Stufen und Tritte erreichen man bald das traditionsreiche Berggasthaus Tierwis. Weiter geht’s zum großen Karrenfeld, hier auf die Markierungen achten, die einen zwischen Trichtern und Spalten hindurch zum Fuß des Hangs unter dem Girensattel und zum Grat selbst leiten. Weiter geht es vorbei an der Blauschneelücke und aufwärts über die Felsentreppe, die sogenannte «Himmelsleiter», auf den Säntisgipfel. Von hier genießt man den wunderschönen Ausblick und die Gipfelschau.

Wandern Appenzell: Der Alpstein

Der Alpstein ist ein voralpines Massiv in den Ostschweizer Kalkalpen, begrenzt durch das St. Galler Rheintal und das Obertoggenburg. Das engere, im Grenzgebiet der Kantone St. Gallen und der beiden Appenzeller Kantone gelegene Säntis-Gebirge, ist Quellgebiet von Sitter und Thur und besteht aus drei von Südwesten nach Nordosten laufenden Höhenzügen. Der Säntis kann mit der Bergbahn von der Schwägalp aus erreicht werden. Zweithöchste Erhebung nach dem Säntis ist der Altmann, dritthöchste der Wildhauser Schafberg (2.373 Meter). Weitere markante Punkte sind die Staubernkanzel, der Hohe Kasten und die Ebenalp, alle drei mit einer Seilbahnen erschlossen.

Der Gebirgszug ist eher steil und die Täler sind tief eingeschnitten. Der Alpstein ist ein ideales, manchmal anspruchsvolles, Wandergelände. Im Winter, vor allem zwischen Februar und April, sind Abfahrten mit Ski oder Snowboard für Geübte vom Säntismassiv aus hinunter nach Appenzell, Wasserauen oder Brülisau oder ins Toggenburg nach Unterwasser oder Wildhaus möglich. Dabei ist den aktuellen Lawinenverhältnissen entsprechende Sorgfalt anzuwenden.

Trotz seiner im Vergleich zu anderen Alpengipfeln eher geringen Höhe wirkt der Alpstein aufgrund seiner nördlichen „Vorpostenlage“ mit nur geringer Entfernung zum Bodensee (Luftlinie knapp 30 km) sehr mächtig.

Mountainbiken im Appenzell

Mountainbiken im Appenzell

Mountainbike Appenzell Außerrhoden

Unter “Mountainbike Appenzell Außerrhoden” findet man im Internet einige ansprechende MTB-Routen und dazugehörige Karten. Eine davon ist die Appenzell-Rheintal-Tour (Nr. 825) von Appenzell nach Altstätten. Gerade an nicht so warmen Tagen sollte man für die längere Abfahrt warme Kleidung mitnehmen. Die Strecke ist gut 22 Kilometer lang, machbar ist sie in knapp 2 Stunden. Auf dem Weg ist eine Höhendifferenz von 565 Metern zu bewältigen, die Tour ist aber nicht ganz so schwer.
Die Tour startet in Appenzell. Über ein paar Hügel geht die Fahrt über den unteren Hirschberg nach Eggerstanden. Man durchquert den Chräzerenwald und erreicht nach kontinuierlichem Anstieg den Hohen Hirschberg auf über 1.100 Metern Höhe. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf den Alpstein und auf Appenzell.
Dann folgt die Abfahrt (etwa eine viertel Stunde) ins Rheintal in das kulturreiche Altstätten. Hier gibt es auch eine Kristallhöhle, die man besuchen kann. Mit der Bahn kann man samt Mountainbike wieder zurück nach Appenzell fahren.

Ski im Appenzell Ausserhoden

In der Region finden sich mehrere kleinere Skilifte die vor allem auch für Kinder und Anfänger interessant sind. So zum Beispiel der Skilift Schwägalp gleich neben der Talstation der Säntisbahn, die Skilifte in Trogen und Heiden sowie der Lift des Restaurants Traube in Gais.

Sehenswürdigkeiten in Appenzell-Ausserrhoden

  • Säntis: Der König im Alpstein und Wahrzeichen der Region: Entweder mit der Seilbahn hinauf oder mit den Wanderschuhen
  • Appenzeller Schaukäserei: Der Hersteller des berühmten Appenzeller Käses bietet eine anschauliche Einführung in die Kunst der Käseherstellung
    Wildkirchli: Drei prähistorische Höhlen auf beim Wildkirchli – man sagt, sie haben einen heilende Wirkung
  • Schnuggebock: Hier blieb irgendwie die Zeit stehen – traditionelle Kost ohne Schickimicki
  • Kronberg: Familien- und Freizeitberg des Appenzellerlands. Für die Familie gibt’s ein Seilpark und eine Bobbahn
  • Viehschauen: Alljährlich im Herbst bereiten die Appenzeller ihre Kühe mit viel Liebe für die Viehschauen vor
  • Hoher Kasten: Auf 1.795 Meter ü.M. lässt sich im Drehrestaurant oder auf der Sonnenterrasse des Hohen Kastens eine atemberaubende Aussicht geniessen. Der Hohe Kasten lässt sich bestens mit dem Postauto erreichen. Die Haltestelle der Luftseilbahn liegt gleich neben der Talstation in Brülisau. Mit dem Alpengarten und dem geologischen Wanderweg bieten sich mehrere attraktive Ausflugsziele zum Besuch an

Fazit: Aktiv-Urlaub und Wandern Appenzell

Tradition und Kultur gepaart mit allen Möglichkeiten, einen Aktiv-Urlaub in der Schweiz zu verbringen – dafür steht der Kanton Appenzell-Ausserhoden. Mehr als 1.200 Kilometer Wanderwege bieten Touren in allen Höhenlagen an: Ob Spaziergang im Tal, anspruchsvoller Höhenweg oder Bergtour zu einem der Gipfel der Appenzeller Berge, hier hat man die Qual der Wahl. Wer das Appenzell lieber mit dem Mountainbike oder Fahrrad erkunden möchte, bekommt vielleicht nicht das Downhill-Paradies des Gardasees geboten, aber für jeden Anspruch an das Gelände eine passende Tour.

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Das in der Ostschweiz gelegene Appenzeller Land ist in zwei selbstständige Halbkantone unterteilt: das evangelische Appenzell-Ausserrhoden und das katholische Appenzell-Innerrhoden. Innerrhoden wird dabei hauptsächlich vom Alpstein und dem Säntismassiv gebildet. Ausserrhoden hingegen umfasst vor allem das nördlichere Hügelland. Charakteristisch für das südlich des Bodensees gelegene Appenzeller Land sind die Bauernhaüser. In einer hügligen Landschaft verstreut befinden sich viele kleine, niedliche Dörfer mit auf Mauersockeln errichteten Häusern in Holzstrick- bzw. Blockart und lebhaftem Brauchtum. Handwerkliche Traditionen werden hier genauso gepflegt wie die der Volksmusik.

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