Bouldern in Kletterhallen – ein Blick zurück in die Geschichte

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Kletterhalle Bouldern

Bouldern in Kletterhallen

Bouldern in Kletterhallen

Ganz in der Nähe von Paris wagten sich die ersten Kletterer an die steilen Felsen

Der historische Ursprung der Sportart Bouldern bzw. Bouldering reicht bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, als Kletterer („Bleausards“) an den Sandsteinformationen u.a. am Place du Cuvie im Wald von Fontainebleau nahe der Städte und Gemeinden Milly-la-Forêt, Larchant, Trois Pignons, Nainville-les-Roches, Nemours und Chamarande ca. 50 Kilometer südlich von Paris erstmalig ihr körperliches Können und Geschick bewiesen und miteinander verglichen. Bis heute gilt dieses Gebiet im Herzen Frankreichs als weltweit ältestes und bekanntestes Bouldergebiet, dort wurde 1947 auch der Boulderparcours und ein bis heute international genutztes alphabetisch-numerisches Bewertungssystem für die jeweiligen Schwierigkeitsgrade (Fontainebleau grading system) erfunden. Diese spezielle Form des Felsenkletterns, bei der beispielsweise der Boden nicht berührt werden darf und man durchgehend im Kontakt mit dem Gestein bleiben muss, gewann auch anderenorts schnell zahlreiche begeisterte Anhänger.

Bouldering ist mittlerweile zu einem weltweit verbreiteten Breitensport geworden

Heute zählen zum Beispiel die Felswände bei Ausserferrera in Graubünden, Chironico und Cresciano im Tessin in der Schweiz, im Tiroler Zillertal in Österreich, bei der kalifornischen Stadt Bishop in den USA, im Klettergebiet Nördlicher Frankenjura zwischen Nürnberg, Bamberg, Bayreuth und Amberg, im Klettergebiet am Kochelsee gut 70 Kilometer südlich von München, nahe der Stadt Hampi im indischen Bundesstaat Karnataka und bei Petrohrad im Rakonitzer Bergland in Tschechien zu den beliebtesten Bouldergebieten der Welt. Geradezu den Status eines Mythos genießt hingegen die kurze Kletterroute Midnight Lightning im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien. Vergleichbar berühmt wegen ihres hohen Anspruchs sind auch die jeweiligen Boulderprobleme Tonino bei Meschia in Italien, Dreamtime bei Cresciano und Unendliche Geschichte im Averstal in der Schweiz, Bokassa’s Fridge-Assassin sowie Monkey and Man bei Kochel in Deutschland, The Game im Boulder Canyon in Colorado in den USA und Rainbow Rocket bei Fontainebleau in Frankreich.

Bouldern

Bouldern – wenn nicht in Kletterhalen, dann in der freien Natur am Felx

Für Anfänger und Neueinsteiger empfiehlt sich das Training in einer Kletterhalle

Neben dem Bouldering unter freiem Himmel im offenen Gelände hat sich seit den 1980er Jahren das gelegentlich auch als Indoor climbing bezeichnete Bouldering in Kletterhallen international durchgesetzt, die erste diesbezügliche Kletterhalle wurde 1987 in der Stadt Seattle im US-Bundesstaat Washington für den Publikumsverkehr freigegeben. Die zwei weltweit größten Kletterhallen befinden sich im deutschsprachigen Raum, namentlich die DAV-Kletterhalle in München-Thalkirchen mit insgesamt 7.800 m² Kletterfläche (1.750 m² Innenbereich) und das zur Kletterhalle umgebaute ehemalige Gaswerk in Schlieren bei Zürich in der Schweiz mit vier Hallen und mehr als 250 verschiedenen Routen. Der Vorteil von Kletterhallen liegt natürlich vor allem in der witterungsunabhängigen Nutzbarkeit das ganze Jahr über. Ebenso günstig ist die den unterschiedlichen Ansprüchen von Anfängern und Fortgeschrittenen folgende Gestaltung der Kletterrouten, die es in dieser Vielfalt an natürlichen Felsformationen so nicht gibt. Grundsätzlich ist Bouldering in Kletterhallen bzw. Indoor Climbing durch den Einsatz diverser Sicherheitssysteme auch weniger gefährlich als Outdoorklettern.

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Bouldern in Kletterhallen - Früher konnte man das Bouldern nur in den dunklen, selten besuchten Ecken der Kletterhallen finden, bevölkert von extrem harten Jungs und Mädels, die an ihren Projekten arbeiteten – ein Ort, der Anfängern ein mulmiges Gefühl verlieh. Das war früher so… doch Bouldern in Kletterhallen hat es geschafft, das Bouldern in das richtige Licht zu rücken und dieser eigenständigen Sportart den Platz zu geben, den sie wirklich verdient.

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