El condor pasa: Auge in Auge mit den Andenkondoren

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Andenkondor beim Aufstieg auf den Pasochoa in Ecuador

Andenkondor beim Aufstieg auf den Pasochoa in Ecuador

Auge in Auge mit dem Andenkondor

Die Besteigung des Pasochoa

Eigentlich sollte es ja nur ein Berg zum akklimatisieren für die höheren Gipfel in den nächsten Tagen werden, eigentlich. Aber es wurde zu einem der schönsten Momente, die man in den Anden neben einer Gipfelbesteigung erleben kann. Auge in Auge mit drei Andenkondoren, die in einer Höhe von 10 Metern über uns kreisten. Ein majestätisches Erlebnis – sind die Kondore doch dem Menschen gegenüber zurückhaltend oder bewegen sich einfach in zu hohen Flughöhen. Aber der Reihe nach …

Auf dem Programm für die Akklimatisierung stand der erloschene Vulkan Pasochoa, der eine Höhe von 4.199 Meter aufweist und bis weit nach oben mit tropischem Wald bedeckt. Die Wanderung bietet dennoch immer wieder Aussicht auf den mächtigen Cotopaxi und die umliegenden Vulkane. Im Inneren seines Kraters kann man sogar noch primären Andenwald finden, der sich aufgrund der letzten Eruption und der sich dort ergosenen Lava und Asche und dem daraus resultierenden fruchtbaren Boden gebildet hat. Dieses kleine, gen Quito hin gewandte Teilstück vom Nationalpark Cotopaxi, ist einzigartig von seiner Natur und beherbergt einen weiteren seltenen, aber interessanten Einwohner Ecuadors: den Brillenbären. Die Besteigung dauert zwischen 2-3 Stunden und führt in eine Höhe von 4.199 Meter und zurück.

Traumhaftes Wetter bei der Besteigung des Pasochoa - hier der untere und flache Teil des Aufstiegs

Traumhaftes Wetter bei der Besteigung des Pasochoa – hier der untere und flache Teil des Aufstiegs

Die Besteigung des Pasochoa

Grundlegend gibt es zwei Möglichkeiten, auf den Gipfel des Pasochoa zu gelangen. Der lange Weg führt durch den oben beschriebenen primären Andenwald und ist mit gut 7 Stunden Gehtzeit zu veranschlagen. Etwas kürzer geht es, wenn man die Genehmigung zur Durchfahrt eines Privatgrundstücks hat, dann verkürzt sich die Aufstiegszeit um vier Stunden.

Die Anfahrt endet auf einer Höhe von circa 3.800 Metern, am Straßenrand parken wir den Jeep und man geht zunächst auf gut befestigten Wanderwegen gemächlich steigend in Richtung Pasochoa hinauf. Wir haben Glück, zum ersten Mal am heutigen Tag. Am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen und die umliegenden Vulkane inklusive des Cotopaxi liegen im prallen Sonnenlicht. Langsam nähert man sich einer Wiesenfläche die den Beginn des eigentlichen Aufstiegs zum Gipfel markiert.

Der Weg ist gut zu finden und bietet keinerlei technische Ansprüche. Auffällig ist die hier vorherrschende Vegetation mit dem typischen Paramogras. Die letzten Bäume haben wir kurz nach dem Start schon hinter uns gelassen.

Erwähnenswert sind noch die letzten dreihundert Meter des Aufstiegs. Der Pfad ist nun deutlich steiler und man erreicht einen Kamm, der zum ersten Mal den Blick auf den Cotopaxi freigibt. In der Nähe eines kleinen Baumes biegt man nach rechts ab und nimmt die die letzten 100 Höhenmeter in Angriff, die recht felsig aber nicht technisch sind. Über einen schmalen Grat gelangt man auf Gipfel des Pasochoa von dem wir bei traumhaften Wetter einen Rundblick über die Straße der Vulkane und Quito genießen.

Der Gipfel des Pasochao mit 4.199 Metern ein Leichtgewicht in den Anden um Quito

Der Gipfel des Pasochao mit 4.199 Metern ein Leichtgewicht in den Anden um Quito

Die Kondoren-Familie

Nach gut einer halben Stunde Rast auf dem Gipfel entschließen wir uns, den Rückweg anzutreten. In der Ferne haben wir schon drei Andenkondore ausgemacht, die sich aber gen Cotopaxi zu verabschieden zu scheinen. Emilio, mein Guide für die nächsten Tage, erklärt mir beim Abstieg über den schmalen Grat, das Kondore monogam leben und eine lebenslange Beziehung mit ihrem jeweiligem Partner eingehen. Der Nachwuchs ist in acht Monaten ausgewachsen, braucht aber gut zwei Jahre, bis er in die Selbständigkeit entlassen wird. In diesem Zeitraum bringen die Kondor-Eltern ihrem Nachwuchs alles bei, was es zum Leben in den Anden mitbringen muss. Als Aasfresser sind die Kondore ständig auf der Suche nach verendetem Vieh oder Kleintieren, die sie aus großer Höhe ausmachen können. In der gesamten Region im Nationalpark Cotopaxi leben circa 64 Kondore, die man mit ein wenig Glück aus der Ferne beobachten kann. Und wir hatten Riesenglück. Die Kondorfamilie schien sich entschlossen zu haben, den Pasochoa als Übungsberg für den heutigen Tag ausgesucht zu haben. In circa 10 Metern Höhe schwebten die mit drei Meter Spannweite majestätisch segelnden Kondore über unsere Köpfe hinweg. Emilio, der seit 14 Jahren beruflich in den Anden unterwegs ist, war dem Wappentier aus Ecuador noch nie so nahe.

Der Rückweg verlief auf dem selben Weg wie der Aufstieg, nach gut einer Stunde erreichten wir den Jeep und machten und auf den Rückweg in die Hacienda.

Charakter: Besteigung des Pasochoa

Der mit 4.199 Metern Höhe Pasochoa wird im allgemeinen als Einstiegsberg für die Schwergewichte in den Anden bevorzugt. Vorteil ist, das er einfach zu besteigen ist und man schnell in Regionen über 4.000 Meter gelangt, ohne technischen Schwierigkeiten zu begegnen. Bei schönem Wetter hat man einen traumhaften Rundblick über die Straße der Vulkane. Die Steigungen sind moderat, die letzten hundert Meter läuft man über einen Grat bis zum Gipfel.

Fazit: Besteigung des Pasochoa

Bei schönem Wetter ein traumhafter und leicht zu besteigender Berg, der keine größeren Anforderungen an Technik und Kondition stellt. Mit ein wenig Glück kann er aber zu einem ganz besonderem Erlebnis mit den hier lebenden Kondoren werden.

Video: Besteigung des Pasochoa

[youtube]http://youtu.be/KVjjxXJQSSM[/youtube]

Weiterführende Links: Ecuador Reisen

Gullivers Expeditions – Führender Anbiete für Adenture, Mountainbike oder Hiking-Aktiviäten in Ecuador
Ecuador Tourismus – Informationen und Hintergründe über Ecuador

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