Die Region Molise in Italien – zwischen Apennin und Adria

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Molise Italien

Molise Italien: Wandern und Radfahren in der Region Molise (c) Fotothek ENIT

Die Region Molise in Italien – zwischen Apennin und Adria

Wandern und Radfahren in der Region Molise Italien – ein kleiner Reiseführer

Vielerorts noch weitgehend unberührt vom Massentourismus präsentiert sich die knapp 4500 km² große Region “Molise” zwischen Apennin und Adriatischem Meer in Mittel- und Süditalien, in ihren beiden Provinzen Campobasso und Isernia leben aktuell rund 320 000 Menschen.

Campobasso ist auch der Name der Hauptstadt der Region Molise Italien. Er liegt knapp 800 Meter hoch im Apennin, also jenem Gebirgszug, der sich anderthalbtausend Kilometer lang entlang des italienischen Stiefels zieht. Schon im Mittelalter war die Stadt eine Handelsdomäne und mittelalterliche Bauwerke prägen noch heute den einen oder anderen Platz der Stadt.

Monumental thront als Wahrzeichen der Stadt das Castello Monforte über Campobasso. Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut geht seine Geschichte weiter zurück, da schon aus dem 14. Jahrhundert Belege über eine Burg vorliegen und bereits im 8. Jahrhundert oder früher die Langobarden dort ihr Lager aufgeschlagen haben sollen. Überbleibsel hiervon sind allerdings nicht mehr vorhanden. Ähnlich sieht dies aus bei der Kirche San Giorgio, die wohl Ende des 11. Jahrhunderts auf einem antiken Tempel erbaut in gradliniger romanische Bauweise aus Bruchsteinen errichtet wurde.

Knapp siebzig Kilometer nordöstlich liegt Termoli als zweitgrößte Stadt der Provinz direkt an der italienischen Adriaküste. Sehenswert ist ihre Altstadt, die auf einer Landzunge ins Meer hinaus ragt und deren beherrschendes Bauwerk ein Stauferkastell ist. Am Fuße des Kastells erstreckt sich ein Sandstrand, den man für ein Bad im Meer nutzen kann. Allerdings sollte man in der Hauptsaison nicht damit rechnen, dass man allein an einer einsamen Küste sein Handtuch ausstrecken kann. Längst ist wie an anderen Stränden der Adria der Betrieb straff organisiert, um dem Ansturm der sonnenbadhungrigen Massen Herr zu werden. Im Ort wartet der romanische Dom auf einen Besuch.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Region sind das Schloss Manforte und das samnitische Provinzmuseum in Campobasso, die päpstliche Glockengießerei Marinelli in Agnone, das Dudelsackmuseum in Scapoli, die römischen Ruinen von Sepino und die Ausgrabungsstätte der langobardischen Abtei in San Vincenzo al Volturno.

Bis 1963 administrativ zur Nachbarregion Abruzzen zugehörig, teilt die “Molise Italien” bis heute deren geografischen Eigenschaften: Die schmale flache Küste geht in ein harmonisches Hügelland und schroffe steile Berge im Landesinneren über. Somit eignet sich Italien Molise also bestens für einen abwechslungsreichen Urlaub Italien Meer. Wer will, kommt in kurzer Fahrtzeit vom Strand im Gebirge und ebenso rasch auch wieder zurück.

In der zweitkleinsten Region Italiens kann man problemlos am gleichen Tag in Küstenorten wie Termoli, Campomarino, Petacciato, Portocannone oder Castel San Vincenzo baden und danach im 50000 Hektar großen Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise (Parco nazionale d’Abruzzo, Lazio e Molise) wandern. Beste Voraussetzungen also für eine gelungene Verbindung von Wanderurlaub mit Italien Urlaub Meer, sei es im Tal des Flusses Volturno oder am Monte Meta in „Alto Molise“ (Provinz Insernia) oder rund um Larino und Termilo in „Basso Molise“ (Provinz Campobasso).

Die Chiesa di san Bartolomeo campobasso

Die Chiesa di san Bartolomeo campobasso (c) Fotothek ENIT

Die Region Molise: Wege in die Geschichte

Eine geradezu klassische und historisch interessante Wanderroute durch Molise Italien ist diejenige auf den regional typischen „Tratturi“. Die antiken Viehwege wurden schon vor Tausenden Jahren von Schäfern regelmäßig begangen und verbinden die Molise als fein verästeltes Wegnetz mit den Abruzzen und mit Apulien.

Die seit den 1970er Jahren kaum noch für den Viehtrieb genutzten Strecken stehen seit 1997 unter dem Schutz des 4000 Hektar großen „Parco dei Tratturi del Molise“, der sich über das Gebiet von 77 Gemeinden in Molise erstreckt. Inzwischen bieten auch deutschsprachige Reiseveranstalter Wanderreisen von Viletta Barrea in den Abruzzen über 95 Kilometer bis nach Campobasso in der Molise an. Die Tagesetappen sind zwischen 15 und 25 Kilometer lang, für manche Teilstrecken steht auch ein Kleinbus zur Verfügung.

Eine zu empfehlende Gegend für schöne Wanderungen im Italien Urlaub Meer in der Region Italien Molise ist auch das knapp 2200 Hektar große staatliche Naturschutzgebiet und WWF-Reservat Guardiaregia-Campochiaro. Durch das Territorium verlaufen diverse gut ausgeschilderte Wanderwege. Attraktionen sind unter anderem der Wasserfall von San Nicola und der Canyon des „Torrente Quirino“.

Blick auf Frosolone Isernia in der Region Molise

Blick auf Frosolone Isernia in der Region Molise (c) Fotothek ENIT

Molise Italien: Mit dem Rad am Meer und in den Bergen

Die vielseitige Landschaft mit ihren großen Höhenunterschieden bietet sich auch bestens für mehr oder weniger sportliche Radtouren an. Wer es lieber etwas beschaulicher hat, bevorzugt dabei die Küste. Wer sich und seine Ausdauer testen möchte, begibt sich hierfür am besten ins Gebirge im Binnenland.

Etwas Ausdauer und gute Kondition benötigt man etwa für den 43 Kilometer langen Rundkurs um Termoli, für den man je nach Ehrgeiz drei bis fünf Stunden investieren sollte. Stationen der Radtour sind die 5500-Einwohnergemeinde Guglionesi in der Provinz Campobasso am nördlichen Ufer des Biferno, San Martino in Pensilis mit seinen knapp 5000 Einwohnern und der Badeort Campomarino am Adriatischen Meer.

Ebenfalls etwas Übung und Training wird von radelnden Urlaubern auch auf einer weiteren Rundtour in Molise Italien abverlangt. Die 55 Kilometer lange und etwa dreistündige Tour rund um die kleine Gemeinde Sant’Elena Sannita mit ihren weniger als 300 Einwohnern in der Provinz Isernia verläuft über die Orte und Dörfer Macchiagodena, S.Angelo in Grotte, Carpinone, Sessano und Frosolone.

Italien Molise

Blick auf Agnone Isernia / Italien Molise (c) Fotothek ENIT

Fazit – Die Region Molise Italien und kulinarische Spezialitäten

Außer für einen Wander- oder Radurlaub bzw. einen Urlaub Italien Meer eignet sich Italien Molise auch bestens für kulinarische und kulturelle Entdeckungen. Zur Stärkung nach sportlichen Aktivitäten kann man auf lokale Spezialitäten wie zum Beispiel „Pezzata“ (gekochtes Schaffleisch mit Kräutern), „Torcinelli“ (Innereien vom Milchlamm) oder Kalbsleber mit „Cavatelli“ (Gnocchi aus Kartoffeln) zurückgreifen.

Die Menschen in der Region lieben das deftige Essen, das mit Peperoncino oft scharf gewürzt wird. Aber auch Ziegenfleisch wird in der Region geschätzt, wobei die Ziegen vornehmlich wegen ihrer Milch gehalten werden und die Milch dann als aromatischer Käse seinen Weg auf den Tisch findet.

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Molise Italien liegt in Mittel- und Süditalien und dehnt sich über den Apennin bis zum Adriatischen Meer aus. Die Schätze der noch wenig bekannten Region sind Natur, Geschichte und Kunst, alte Traditionen und natürlich die Gastronomie. Beim Besuch in Molise hat man daher das Gefühl auf Entdeckungsreise zu sein, angefangen bei der vorherrschenden Gebirgs- und Hügellandschaft, die von den charakteristischen „Tratturi“ durchzogen wird, den alten Schaftrecken der Transhumanz, die von den Abruzzen bis nach Apulien führen.

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