Sylvensteinsee Wandern: Winterwanderung vom Sylvensteinspeicher zum Schürpfeneck

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Winterwanderund im Karwendel: Hinauf zum Schürpfeneck

Winterwanderund im Karwendel: Hinauf zum Schürpfeneck

Sylvensteinsee Wandern: Zum Schürpfeneck

Winterwanderung vom Sylvensteinsee zum Schürpfeneck (1.623 Meter)

Eines vorab. Dies ist mal eine richtig anspruchsvolle Winterwanderung. Nix mit breiten Forstwegen, nix mit flach getretenen Pfaden auf denen man eine Spur hat, gar nichts von dem. Da das Wetter in München nicht nach Sonne aussah, muss man zur Sonne hinfahren. Und im Süden von Bayern war zumindest gegen Mittag Sonne angesagt. Also eine Tour rausgesucht, die möglichst ganz im Süden liegt, sicher ist sicher. Die Grenze zu Österreich ist ein Steinwurf weg, also mehr geht nicht und das Karwendel ist in der Regel noch länger tief verschneit als der Rest der Voralpen. Ich war im Sommer schon einige mal am Sylvensteinspeicher wandern, aber eine Winterwanderung ist für mich Premiere

Der Aufstieg umfasst gute 900 Höhenmeter, die einem aber viel intensiver vorkommen. Vom ersten Schritt sinkt man knöcheltief in den Tiefschnee ein – ein zarte, aber bereits verschneite Spur war immerhin zu erkennen, aber keine richtige Hilfe. Und der Pfad lässt einen bis oben keine Ruhe, nur eine kleinere flachere Passage in der Mitte, das war’s. Da kommen die Probleme mit der Kleidung dann wieder zutage. Für diese Anstrengung in Kombination mit dem Wetter gibt es nichts, was die Kleiderkammer so richtig hergibt. Legt man ab, ist es zu kalt, läuft man im Softshell, schwitzt man. Und zwar richtig. Nach 400 Höhenmetern kam mir der Gedanke, das ich vielleicht zu wenig Wasser mitgenommen hatte. Aber wie sagt mein alter Bergführerfreund: “Der Alpinist ist wie ein Kamel, er trinkt vor und nach der Tour, unterwegs zerrt er davon”. Nun, Ansichts- oder Konditionssache würde ich sagen.

Aber ich habe mich dann immerhin wie ein Dromedar benommen und es hat gereicht. Oben angekommen war ich selten so geschlaucht von einem Aufstieg von 900 Meter, bei der Schneelage kam mir das doppelt so lang (hoch) vor. Aber, es gibt sie noch, die Sonne. Ab 11.00 Uhr kam sie dann – zum ersten Mal seit vier Monaten. Ich war wie in Trance, so schön war der Anblick und die paar wärmenden Strahlen, die es durch die Bäume geschafft haben. Die Tour ist im Sommer bestimmt viel einfacher, aber ein kleiner Tipp fürs Karwendel. Die detaillierte Beschreibung hier.

Sylvensteinsee Wandern: Charakter der Tour

Schwere Winterwanderung die ein erhebliches Maß an Kondition und Energie erfordert. Ich bin die Tour im tiefverschneiten März gelaufen, scheinbar war lange Zeit vor mit hier keiner unterwegs so das nicht “gespurt” war und man aufpassen muss, immer den Pfad korrekt zu erwischen. Es empfiehlt sich, wenn vorhanden, die Tour unten auf GPS zu laden und im Zweifel einen Blick zu riskieren, ob man noch richtig ist. Ich hatte des Öfteren Zweifel. In der Passage zwischen Kirchmair Hochalm und Schürpfeneck besteht vor der  Scharte je nach Wetterlage Lawinengefahr. Daher sollte man sich unbedingt vor  der Wanderung beim Lawinenwarndienst über die Schneeverhältnisse am Schürpfeneck  informieren.

Ich hatte einen “Einser”, also alles gut. Ausreichend Getränke und ein wenig Verpflegung mitnehmen, unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Mir hat die Tour gut gefallen, scheint im Winter ein Geheimtipp zu sein, wenn ich die wenigen Spuren als Anhaltspunkt nehme und um die Tatsache verlängere, das es keine bewirtete Hütte gibt. Ergo: Einsamkeit.

Sylvenstein Wandern – Die Tourbeschreibung

Eine sehr schöne und, da ziemlich lang und ohne Hütteneinkehr, recht einsame Tour, leider ohne Gipfelkreuz am Schürpfeneck. Aber der Ausblick in die Alpenwelt Karwendel und hinüber zum Wetterstein sind einfach schön. Los geht’s am westlichen Ende des Parkplatzes ( Richtung See), ab hier führt auf der anderen Straßenseite ein Forstweg in den Wald (Schild “Demeljoch 5 Stunden”) – nicht abschrecken lassen, wer das aufgehängt hat, muss ein Baumstamm hinter sich hergeschliffen haben. Zuerst geht es erstmal bergab zu einer Brücke, die über die schöne, Walchenklamm führt. Die Brücke ist so tief verschneit das man oberhalb des Geländers läuft, also ein bisschen aufpassen, wo man so hintritt. Man erreicht dahinter einen Forstweg, dem man ein kleines Stück nach rechts (Westen) folgt, ehe links, wieder ausgeschildert, ein kleiner Pfad beginnt.

Von nun an wird man keinem Forstweg mehr begegnen, sondern – was diese Tour ausmacht – man bewegt sich auf tief verschneiten kleinen Pfaden, wenn man sie denn überhaupt sieht und findet. Die Steigung ist nie übermäßig groß und gleichmäßig, anstrengend ist der Tiefschnee. Das hängt letztlich aber auch von der konkreten Schneesituation ab. Zuerst geht es tendenziell in östlicher Richtung durch schönen Mischwald. Nach gut einer Stunde erreich man eine eine zuwachsende Lichtung. Hier dreht der Weg in südwestliche Richtung. Auf 1.330 Meter Höhe erreicht man die Wiesen der verfallenen Kirchmair-Niederleger. Von hier aus kann man bei guter Sicht mit Blick zur Benediktenwand rechnen. Der Pfad führt bergan in lichten Wald und man sieht Richtung Süden erstmals die Nordabstürze des Demeljochgrates. Nach dem kleinen Waldstück verläßt man den Wald endgültig und erreicht den Fuß des Hühnerberges (gesehen habe ich aber keine), die ebenfalls verfallene Kirchmair-Hochalm.

Der Pfad führt quer zum Hang auf einen breiten Rücken, der sich nun bis zum Demeljoch hinzieht. Dabei geht es entweder direkt am Rücken oder links davon weiter, meist leicht bergan, manchmal jedoch auch wieder an Höhe verlierend. Von hier sind es nur noch wenige Minuten bis zum Ziel dieser Tour, der 1.623 Meter hohen Schürpfeneck, von dem man die schneebedeckten Karwendelspitzen hervorspitzen und man auch einen schönen Blick auf die Zugspitze hat. Abstieg wie Aufstieg.

Ankunft: Sylvensteinsee Wandern

Ankunft ist der Parkplatz am Sylvensteinsee.

Fazit: Sylvensteinsee Wandern – die Tour zum Schürpfeneck

Eines Vorweg: Die Wanderung am Sylvensteinspeicher ist natürlich genau wie beschrieben auch im Sommer gehbar. Als Winterwanderung und Tipp für den Großraum München aber ein Tipp der Redaktion zum Thema “Sylvensteinsee Wandern” – versteckt, kleine Wege und nicht einfach zu gehen, wenn die Schneeverhältnisse schwierig sind.

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